Dirk Pille über die Corona-Auswirkung auf den Bob- und Schlittenverband.

Der Satz ist knallhart. „Ohne Veranstaltungen müsste unser Verband im Februar Insolvenz anmelden“, sagte Thomas Schwab, Generalsekretär des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD). Trotz staatlicher Spitzensportförderung droht den Wintersportverbänden der finanzielle Knockout, sollten im Winter wegen Corona keine Wettkämpfe stattfinden können.

Die Rechnung ist einfach. Zunächst würden die Fernsehgelder ausfallen und auch die Sponsorenverträge hätten ohne TV-Bilder keine Grundlage mehr. Der Verband könnte seine Angestellten und Trainer nicht mehr bezahlen.

Doch aktuell besteht Hoffnung zumindest auf einen Winter im TV. Nach dem schon vor Corona angekündigten Rückzug von Rodel-Sponsor Viessmann nach 26 Jahren haben andere Unterstützer ihren Einsatz verstärkt. Zudem kümmerte sich Schwab bereits im Frühling um ein Hygiene-Konzept, als viele noch an ein wundersames Verschwinden der Infektion glaubten. Die Kufensportler liegen mit rund 1000 Corona-Tests inzwischen an der Spitze der Wintersportler. Bis auf ein paar positive Fälle im Rodelteam ging bis jetzt alles gut. Im Weltcup sind nur Rennen in Europa und auf der neuen Olympiabahn bei Peking geplant. Die WM steigt im Rodeln am Königsee und bei den Bobfahrern in Altenberg.

Mit Zuschauern rechnet übrigens keiner der Organisatoren mehr ernsthaft in diesem Winter. Sie machen im Kufensport ohnehin nur rund ein Sechstel der Einnahmen aus. Darauf kann man verzichten, wenn nur die Schlitten wieder um die Wette fahren.