Nordhausen. Motorsport: Eichsfelder Volvo-Wiesner jagt die Allrad-Asse. Favorit Liebehenschel gewinnt. Nordhäuser Sabrowski landet fast unter Top-10.

Das Lob der Kollegen gab es, da waren Jeffrey Wiesner und sein Co-Pilot Marcel Eichenauer gerade ausgestiegen. Der schwarze riesige Volvo 940 röhrte noch einmal unvergleichlich, feierte quasi die wilde Jagd über die Nordhäuser Straßen und Feldwege.

Wiesner hatte mit Platz drei auf seinem rustikalen Heckantriebler die versammelte Allrad-Konkurrenz überrascht. Zwar ging der Sieg an Favorit Dark Liebehenschel (Hamm) vor Ken Milde (Berlin) – beide auf Mitsubishi Lancer – doch der Sieger der Herzen war Jeffrey Wiesner.

„Das ist eine unglaublich starke Leistung gegen die Allrad-Autos auf das Podest zu kommen. Doch Wiesner ist eben ein Verrückter“, sagte Martin Gerstenberger. Der gebürtige Nordhäuser, der mit Co-Pilot Heiko Borack über die Piste jagte, fährt auch einen Volvo. „Das ist aber ein altes 240-er Serienmodell, nicht vergleichbar mit Jeffreys Rakete“, so Gerstenberger, die seinen Schweden auf Platz 30 sicher ins Ziel brachte.

Der Wartburg fuhr bei der Gleichmäßigkeitsfahrt der Retro-Fahrzeuge sogar seinen Kofferraum-„Flügel“ aus.
Der Wartburg fuhr bei der Gleichmäßigkeitsfahrt der Retro-Fahrzeuge sogar seinen Kofferraum-„Flügel“ aus. © zgt

Der wilde Wiesener – passend zu den Schnee- und Graupelschauern mit Kunstfell-Schapka unterwegs – erzählte über die viele Arbeit bis zum Erfolg mit dem über 200 PS starken Wagen. „Wir haben drei Jahre dran geschraubt. Zweimal bin ich bei der Roland ausgefallen, jetzt hat es geklappt“, so der Tuning-Experte aus Großbodungen, der Sponsor Maulhardt und Marcus Wuttke als unverzichtbare Helfer lobte. Als Geheimnis des Erfolges hat der 37 Jahre alt Wiesner aufgemacht: „Nicht daran denken, immer schneller zu fahren sondern sauber mit einem Händchen am Lenkrad fahren.“

Von draußen sah der Stil des Eichsfelders ab schon ganz schön fix aus. „Wir hatten aber weiche Schotterreifen drauf, da musst du auch nach den Reifen fahren“, so Wiesner, der Platz drei im Schottercup auch in dieser Saison ganz gern wiederholen möchte.“

Rallye-Feuerwehr hilft bei schwerem Autounfall

Rallyeleiter Heinz Sievert war mit der 49. Ausgabe seiner Roland-Rallye sehr zufrieden. „Wir hatten zum ersten Mal Schneeflocken, aber wenige Unfälle, alle ohne Personenschaden“, sagte Sievert. Nur einmal kam der Zeitplan durcheinander. Ein „ziviler“ Auto-Unfall mit einem Schwerverletzten am Krankenhaus zwang die Rallye-Feuerwehr zum Einsatz. Als die Jungs von anderen Kameraden abgelöst wurden, konnte es auf der Schluss-Prüfung im Gehege mit etwas Verspätung weitergehen.“

Beste Nordhäuser waren Sebastian Sabrowski und Co Alexander Kramer. In zwei Jahren zuvor hatte Sabrowski als Vorausfahrzeug „geübt“. Nun ging es auf dem Opel Corsa erstmals mit Höchstgeschwindigkeit als Gesamt-Elfter fast in die Top-10. Nur eine Felge danach war nicht mehr zu gebrauchen. Auch Max Becker mit Heiko Schmidt und Fabian Schulze mit Annalena Pfützenreuther schlugen sich gut und wurden 22. und 23.