Sakhir.

Noch zwei Rennen sind in der Formel-1-Saison 2020 zu absolvieren - eins davon finden in Bahrain statt.

Die Strecke: In der Steinwüste von Sakhir fährt die Formel 1 seit 2004 auf einem vom Aachener Baumeister Hermann Tilke entworfenen Kurs. Diesmal allerdings wird nur ein Teil der Standard-Strecke genutzt. Nach Kurve vier biegen die Piloten nun links statt rechts ab und befahren dann die ovalartige Außenstrecke, ehe sie vor der letzten Kurve wieder zurückkehren. Mit 3,543 Kilometern Länge ist das Sakhir-Oval nur 200 Meter länger als der Stadtkurs in Monaco. Deshalb führt das Rennen auch über die Distanz von 87 Runden.

Die Lage: Rund 30 Kilometer von der Hauptstadt Manama entfernt wird auf dem Gelände einer ehemaligen Kamel-Farm unter Flutlicht gerast. Das garantiert spektakuläre Bilder. Die trockene Hitze, die auch in den Abendstunden noch spürbar ist, und der raue Sand, der auf die Strecke weht, sind Herausforderungen für Mensch und Maschine. Die ersten Autos auf der Strecke säubern den Asphalt jedoch relativ schnell wieder.

Die Statistik: Lewis Hamilton zog mit seinem vierten Bahrain-Sieg in der Vorwoche mit dem bisherigen Rekordhalter Sebastian Vettel gleich. Auf dem Oval indes ist die Formel 1 noch nie gefahren - und Hamilton wird wegen einer Corona-Infektion diesmal nicht dabei sein.

Das unvergessene Rennen: Erinnern Sie sich noch an Bahrain 2011? Damals sollte in Sakhir eigentlich der Saisonauftakt stattfinden. Doch wegen heftiger politischer Unruhen wurde das Rennen abgesagt - ein Novum in der Formel-1-Geschichte. Später entwickelte sich eine Posse, ob das Rennen trotz aller Proteste gegen die politische Führung im Land nicht doch nachgeholt wird. "Wir sind nicht politisch", meinte der damalige Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone trotzig. Die Königsklasse des Motorsports erlebte inmitten von Aufständen die Grenzen ihrer Moral.

So lief es in der Vorwoche: Der beängstigende Feuer-Unfall von Romain Grosjean kurz nach dem Start macht den elften Saisonsieg von Lewis Hamilton zur Nebensache. Nur mit viel Glück und dank der über die Jahre deutlich erhöhten Sicherheit übersteht der Franzose den Crash nahezu unbeschadet. Wegen Verbrennungen an seinen Händen pausiert Grosjean diesmal und wird von Debütant Pietro Fittipaldi aus Brasilien ersetzt.

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