Stuttgart. Stadionallianzen haben in Baden-Württemberg ermöglicht, die Zahl der Polizeikräfte bei Fußballspielen deutlich zu reduzieren.
Uwe Stahlmann, Leiter der Landesinformationsstelle Sporteinsätze im Stuttgarter Innenministerium, erläuterte das in der aktuellen Ausgabe des Magazins „11 Freunde“. Darin räumt er zunächst mit einem Vorurteil auf, wonach es bei Fußballspielen gefährlich sei. „Das stimmt eben nicht: Im Vergleich zu anderen Großveranstaltungen haben wir im Fußballstadion ein ausgesprochen hohes Sicherheitsniveau.“ Bei Musikfestivals gebe es bezogen auf die gleiche Zuschauerzahl deutlich mehr Straftaten und Verletzte, berichtet der Erste Polizeihauptkommissar.
Stadionallianzen haben in Baden-Württemberg ermöglicht, die Zahl der Polizeikräfte bei Fußballspielen deutlich zu reduzieren. Kernpunkt war, nicht das gleiche Konzept allen Standorten überzustülpen, sondern vor Ort individuelle Lösungen zu entwickeln. So gelangte man durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit zu besseren Einschätzungen, wie viele Beamte wirklich gebraucht werden und wo sich die Polizei besser zurückzieht, um keine Konflikte heraufzubeschwören. Zu stärkerem Vertrauen trug laut Stahlmann bei, dass sich die Polizei nach fehlgelaufenen Einsätzen bei dem betroffenen Verein und seinen Fans entschuldigte.
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Mit den aktiven Fangruppierungen sei trotz der Entspannungspolitik noch kein Dialog zustande gekommen, sagt Stahlmann im Interview. Dabei zeigt sich die Polizei durchaus gesprächsbereit, was den Konflikt in Sachen Pyrotechnik angeht. „Wir werden es nie ganz verhindern können, dass irgendwelche Verrückten einen Polenböller mit ins Stadion bringen. Aber vielleicht können wir die Gesamtsituation verbessern, indem wir das eine oder andere zulassen“, sagte er dem Fußballmagazin. Fußball ohne Polizei, das müsse die Vision sein.
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Tino Zippel