Weimar. Die Thüringer Innovationspreise sind vergeben. Diese Unternehmen haben bei der Gala in Weimar die Hauptpreise entgegengenommen.
Welches sind die innovativsten Unternehmen in Thüringen? Die Ehrungen beim Thüringer Innovationspreis in der Neuen Weimarhalle gingen unter anderem nach Jena, Erfurt und Nordhausen.
Neben dem Wirtschaftsministerium hatten die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen, der TÜV Thüringen und die Ernst-Abbe-Stiftung den Wettbewerb ausgelobt. Eine 18-köpfige Jury wählte aus den 50 Bewerbern nach Kriterien wie Innovationsgrad, unternehmerische Leistung, Nachhaltigkeit, Funktionalität, Gebrauchswert und wirtschaftlicher Erfolg die Sieger in den einzelnen Kategorien aus.
Neuartige Kamera in Jena entwickelt
Licht und Leben: Jabil Optics Germany aus Jena hat eine neue 3D-Kamera erfunden, die im Gegensatz zu bisherigen Modellen auch im grellen Sonnenlicht funktioniert und die Umgebung im Umfeld von 15 Metern detektiert. Ein mögliches Einsatzgebiet sind autonom arbeitende Mähdrescher. Nominiert waren auch Revincus aus Jena und Weimar und Solardetox aus Erfurt, Weimar und Ohrdruf.
Industrie und Material: Maximator Hydrogen aus Nordhausen hat ein System entwickelt, um Tanks mit Wasserstoff ohne Zwischenspeicherung unter Hochdruck zu befüllen. Das Herzstück ist ein zweistufiges, hydraulisch angetriebenes Verdichterkonzept, das eine modulare Anpassung an die Bedürfnisse von kleinen Tankstellen bis hin zu Tankstellen für schwere Nutzfahrzeuge erlaubt. Nominiert waren Ilmsens aus Ilmenau und RSP Saalfeld.
Erfurter Firmengründer gewinnen Preis für Hörgeräte-Neuheit
Tradition und Zukunft: Das von Flora Mirzoyan und Roman Golovkov 2021 gegründete Medizintechnik-Unternehmen „migohead“ wartet mit einer Weltneuheit in der Hörakustik auf. Das Start-up fertigt Otoplastiken (Ohrpassstück, das Ohr und Hörgerät miteinander verbindet) aus Keramik an die Ohrform der künftigen Nutzer angepasst. Nominiert waren Rennsteig Werkzeuge aus Steinbach-Hallenberg und KHW Kunststoff- und Holzverarbeitungswerk aus Geschwenda.
Digitales und Medien: In dieser Kategorie vergibt die Jury zwei Preise. Funkwerk Systems aus Kölleda ist mit einer kompakten Kommunikationseinheit ein Vorreiter. Fahrzeuge von Eisenbahnunternehmen bleiben damit übers 5G-Mobilfunknetz in Verbindung mit der Zentrale. Das Unternehmen „dSign Systems“ aus Schmalkalden hat die „TaskCards“ entwickelt. Das Pinnwandsystem erlaubt nicht nur datenschutzkonformen Fernunterricht für Grund- und Förderschulen, sondern kommt auch in Verwaltungen oder an Universitäten zum Einsatz. Nominiert war noch das Portal FreeMom aus Gerstungen.
Sonderpreis an Neugründung aus Jena
Sonderpreis junges Unternehmen: Xsight Optics Jena erhält den von Funke Medien Thüringen zur Verfügung gestellten Spezialpreis. Das Jenaer Start-up um die Sportwissenschaftlerin Maria Nisser und den Physiker Jan Sperrhake arbeitet an einem Gerät, um Vitalparameter beim Menschen mit rein optischen Methoden zu bestimmen. Mit einem Handscanner soll es möglich sein, schon am Empfangstresen in weniger als 30 Sekunden wichtige Informationen zu gewinnen.
Ernst-Abbe-Preis für innovatives Unternehmertum: Sven Kiontke, Gründer des Unternehmens Asphericon aus Jena, wird für seine Verdienste geehrt. Er hat in den vergangenen 20 Jahren einen neuen Spezialanbieter für asphärische Linse aufgebaut, der innovative Produkte anbietet und nachhaltig wirtschaftet. Kiontke achtet auf gute Arbeitsbedingungen und engagiert sich sozial übers Unternehmen hinaus.
Publikumspreis: Q-Soft aus Erfurt erhält den Preis für die Telematik-App EFA.