Weimar. Die Thüringer Innovationspreise sind vergeben. Diese Unternehmen haben bei der Gala in Weimar die Hauptpreise entgegengenommen.

Welches sind die innovativsten Unternehmen in Thüringen? Die Ehrungen beim Thüringer Innovationspreis in der Neuen Weimarhalle gingen unter anderem nach Jena, Erfurt und Nordhausen.

Neben dem Wirtschaftsministerium hatten die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen, der TÜV Thüringen und die Ernst-Abbe-Stiftung den Wettbewerb ausgelobt. Eine 18-köpfige Jury wählte aus den 50 Bewerbern nach Kriterien wie Innovationsgrad, unternehmerische Leistung, Nachhaltigkeit, Funktionalität, Gebrauchswert und wirtschaftlicher Erfolg die Sieger in den einzelnen Kategorien aus.

Neuartige Kamera in Jena entwickelt

Licht und Leben: Jabil Optics Germany aus Jena hat eine neue 3D-Kamera erfunden, die im Gegensatz zu bisherigen Modellen auch im grellen Sonnenlicht funktioniert und die Umgebung im Umfeld von 15 Metern detektiert. Ein mögliches Einsatzgebiet sind autonom arbeitende Mähdrescher. Nominiert waren auch Revincus aus Jena und Weimar und Solardetox aus Erfurt, Weimar und Ohrdruf.

Entwickler Andreas Bock von Jabil Optics stellt die 3D-Kamera für Innen- und Außenanwendungen vor.
Entwickler Andreas Bock von Jabil Optics stellt die 3D-Kamera für Innen- und Außenanwendungen vor. © Tino Zippel

Industrie und Material: Maximator Hydrogen aus Nordhausen hat ein System entwickelt, um Tanks mit Wasserstoff ohne Zwischenspeicherung unter Hochdruck zu befüllen. Das Herzstück ist ein zweistufiges, hydraulisch angetriebenes Verdichterkonzept, das eine modulare Anpassung an die Bedürfnisse von kleinen Tankstellen bis hin zu Tankstellen für schwere Nutzfahrzeuge erlaubt. Nominiert waren Ilmsens aus Ilmenau und RSP Saalfeld.

Erfurter Firmengründer gewinnen Preis für Hörgeräte-Neuheit

Tradition und Zukunft: Das von Flora Mirzoyan und Roman Golovkov 2021 gegründete Medizintechnik-Unternehmen „migohead“ wartet mit einer Weltneuheit in der Hörakustik auf. Das Start-up fertigt Otoplastiken (Ohrpassstück, das Ohr und Hörgerät miteinander verbindet) aus Keramik an die Ohrform der künftigen Nutzer angepasst. Nominiert waren Rennsteig Werkzeuge aus Steinbach-Hallenberg und KHW Kunststoff- und Holzverarbeitungswerk aus Geschwenda.

Die Verleihung der Thüringer Innovationspreise fand mit einer großen Gala in der Neuen Weimarhalle statt.
Die Verleihung der Thüringer Innovationspreise fand mit einer großen Gala in der Neuen Weimarhalle statt. © Tino Zippel

Digitales und Medien: In dieser Kategorie vergibt die Jury zwei Preise. Funkwerk Systems aus Kölleda ist mit einer kompakten Kommunikationseinheit ein Vorreiter. Fahrzeuge von Eisenbahnunternehmen bleiben damit übers 5G-Mobilfunknetz in Verbindung mit der Zentrale. Das Unternehmen „dSign Systems“ aus Schmalkalden hat die „TaskCards“ entwickelt. Das Pinnwandsystem erlaubt nicht nur datenschutzkonformen Fern­unterricht für Grund- und Förderschulen, sondern kommt auch in Verwaltungen oder an Universitäten zum Einsatz. Nominiert war noch das Portal FreeMom aus Gerstungen.

Sonderpreis an Neugründung aus Jena

Sonderpreis junges Unternehmen: Xsight Optics Jena erhält den von Funke Medien Thüringen zur Verfügung gestellten Spezialpreis. Das Jenaer Start-up um die Sportwissenschaftlerin Maria Nisser und den Physiker Jan Sperrhake arbeitet an einem Gerät, um Vitalparameter beim Menschen mit rein optischen Methoden zu bestimmen. Mit einem Handscanner soll es möglich sein, schon am Empfangstresen in weniger als 30 Sekunden wichtige Informationen zu gewinnen.

Geschäftsführerin Maria Nisser, Michael Steinert und Jan Sperrhake (von links) von Xsight Optics freuen sich über den Sonderpreis für junge Unternehmen, der von Funke Medien Thüringen zur Verfügung gestellt wird.
Geschäftsführerin Maria Nisser, Michael Steinert und Jan Sperrhake (von links) von Xsight Optics freuen sich über den Sonderpreis für junge Unternehmen, der von Funke Medien Thüringen zur Verfügung gestellt wird. © Tino Zippel

Ernst-Abbe-Preis für innovatives Unternehmertum: Sven Kiontke, Gründer des Unternehmens Asphericon aus Jena, wird für seine Verdienste geehrt. Er hat in den vergangenen 20 Jahren einen neuen Spezialanbieter für asphärische Linse aufgebaut, der innovative Produkte anbietet und nachhaltig wirtschaftet. Kiontke achtet auf gute Arbeitsbedingungen und engagiert sich sozial übers Unternehmen hinaus.

Ernst-Abbe-Preis für innovatives Unternehmertum: Volker Höhnisch (Vorstandschef TÜV Thüringen), Gewinner Sven Kiontke, Christiane Kilian (Vorständin Stift Thüringen) und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (von links).
Ernst-Abbe-Preis für innovatives Unternehmertum: Volker Höhnisch (Vorstandschef TÜV Thüringen), Gewinner Sven Kiontke, Christiane Kilian (Vorständin Stift Thüringen) und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (von links). © Tino Zippel

Publikumspreis: Q-Soft aus Erfurt erhält den Preis für die Telematik-App EFA.