Jena/Bad Salzungen. Nach langem Hin und Her steht nun ein Termin und der Ort für die von den Anteilseignern geforderte Generalversammlung bei der VR-Bank Bad Salzungen-Schmalkalden fest. Hier sollen Mitglieder erfahren, wie es mit der Bank weitergeht.

Das Ringen um eine außerordentliche Generalversammlung der Anteilseigner bei der VR-Bank Bad Salzungen-Schmalkalden hat ein Ende. Am 26. März soll die von den rund 900 Genossenschaftlern der Bank geforderte Versammlung stattfinden. Anders als von den Anteilseigner gefordert, findet die Veranstaltung nicht in der Stadthalle Schmalkalden statt, sondern in der Messehalle in Erfurt, teilt ein Sprecher der VR-Bank Bad Salzungen-Schmalkalden mit.

Grund dafür, die Veranstaltung in der Messehalle durchzuführen, sei die Einschätzung, dass viele Mitglieder aus dem gesamten Bundesgebiet an der Versammlung teilnehmen werden. Dafür sei ein ausreichend großer Raum erforderlich. Die üblicherweise genutzten Räumlichkeiten in der Region würden nicht über die erforderlichen Kapazitäten verfügen, heißt es weiter.

Generalversammlung sollte gerichtlich durchgesetzt werden

Der Terminfindung war ein längerer Streit vorangegangen. Anteilseigner der VR-Bank Bad Salzungen-Schmalkalden haben am Amtsgericht Jena eine einstweilige Verfügung beantragt. Damit wollten sie durchsetzen, dass das Gericht ihnen das Einladungsrecht zu der am 26. Januar geplanten Versammlung überträgt. „Die Durchführung einer Generalversammlung ist wichtig, weil dort ein neuer Aufsichtsrat gewählt werden soll“, sagt Gerald Wiegner. Er ist Vorsitzender der Interessengemeinschaft der Genossenschaftsmitglieder (Igenos) und vertritt die Interessen der Anteilseigner der VR-Bank Bad Salzungen-Schmalkalden.

Der Eilantrag sei allerdings wieder zurückgezogen worden, sagt Wiegner. Das Gericht sei organisatorisch nicht in der Lage gewesen, die Genehmigung fristgerecht zu erteilen. Er sagt auch: „Wir hätten in der Sache sicherlich Recht bekommen, wollten das Gericht aber nicht unnötig beschäftigen.“ Gestellt wurde der Antrag laut Wiegner, da die Genossenschaftsmitglieder den Eindruck hatten, dass die Durchführung verzögert werden solle.

.

Der Sonderbeauftragte Christian Gervais wurde von der Bafin als Vorstand eingesetzt.
Der Sonderbeauftragte Christian Gervais wurde von der Bafin als Vorstand eingesetzt. © Funke Thüringen | Elena Vogel

Generalversammlung für das erste Quartal angesetzt

Das Recht, eine Generalversammlung einzuberufen, liegt beim Vorstand der VR-Bank. Der ist jedoch im November vergangenen Jahres geschlossen zurückgetreten. Die Funktion des Vorstands übernimmt seitdem Christian Gervais, der von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) beauftragt wurde.

Die Generalversammlung, die eigentlich im vergangenen Dezember stattfinden sollte, wurde von Gervais abgesagt. Grund dafür sei, dass die Geschäftsbilanz für das Jahr 2022 noch nicht vorliege, sagte er bei einem Pressegespräch. Stattdessen setzte er die Veranstaltung für das erste Quartal 2024 an.

VR-Bank Bad Salzungen/Schmalkalden immer wieder in den Schlagzeilen

Die VR-Bank Bad Salzungen/Schmalkalden gerät immer wieder in die Schlagzeilen wegen dubioser Geschäftsmodelle und hoher Verluste. Deswegen ist sie auch in den Fokus der Finanzaufsicht geraten, die fortan zwei Sonderbeauftragte mit der Führung der Bank beauftragt hat.