Berlin. Die hohen Energiepreise belasten nicht nur private Haushalte, sondern auch viele Unternehmen. Die Grünen sind offen für Staatshilfen.

Grünen-Chef Omid Nouripour hat sich hinter die Idee von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gestellt und dringt auf die Einführung eines zeitlich begrenzten Industriestrompreises. "Die hohen Energiepreise in Folge des russischen Angriffskriegs belasten viele Unternehmen im Land erheblich. Gleichzeitig sind Energiepreise ein entscheidender Standortfaktor“, sagte Nouripour unserer Redaktion.

Mehr Energieeffizienz und mehr Strom aus Erneuerbaren Energien werde sich positiv auf den Strompreis auswirken. "Bis es soweit ist, wollen wir unsere Unternehmen effektiv und unkompliziert unterstützen“, sagte der Bundesvorsitzende der Grünen.

Linke warnt vor einer verdeckten Subventionierung profitabler Energiekonzerne

Hingegen ist Linken-Chefin Janine Wissler skeptisch: "Preisdeckel sind ein richtiges Instrument, entscheidend ist aber die Ausgestaltung", sagte sie unserer Redaktion. "Hohe Gewinne der Energiekonzerne dürfen weder durch die Verbraucher finanziert, noch durch Steuergelder subventioniert werden."Nötig sei eine staatliche Preisgestaltung, die hohen Energieverbrauch nicht begünstige. "Das ist beim Industriestrom notwendig, aber auch beim privaten Verbrauch.‘

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatze sich offen für einen staatlich subventionierten Strompreisdeckel für die Industrie gezeigt. "Die ganze Wirtschaft redet derzeit intensiv über einen Industriestrompreis, und ich denke, dass wir das machen müssen", sagte der Grünen-Politiker.