Florida/Erfurt. Das Weltall steckt voller Überraschungen. Vieles, was Astrophysiker jahrhundertelang dachten zu wissen, kann heute dank moderner Teleskope und Satelliten als nicht mehr gültig zu den Akten gelegt werden. Diesmal: Pluto bekommt eine neue Chance.

Mein Vater Erklärt Mir Jeden Sonntag Unsere Neun Planeten*“ - so lautete einst die Eselsbrücke, um sich die Reihenfolge der Planeten in unserem Sonnensystem merken zu können. Bis vor zwölf Jahren die Internationale Astronomische Union (IAU) dem Himmelskörper Pluto seinen Status als Planet aberkannte. Bis zu diesem denkwürdigen Tag im August des Jahres 2006 galt er als der neunte und äußerste Planet in unserem Sonnensystem. Zum Verhängnis wurde ihm seine Größe, die etwa ein Drittel des Erdmondes erreicht. Zudem wurden in Plutos Orbit, dem sogenannten Kuipergürtel, immer mehr etwa gleichgroße Himmelskörper entdeckt. Dies führte schließlich zu seiner Degradierung als „Zwergplanet.“

Nun hat es sich eine Gruppe von Wissenschaftlern von der University of Central Florida zur Aufgabe gemacht, Pluto seinen Planetenstatus wieder zurückzugeben. Als schlagkräftiges Argument nennen die Wissenschaftler die Form eines Himmelskörpers. Ist diese rund wie eine Kugel, handelt es sich um einen Planeten. Diese Verformung finde nämlich nur bei Himmelskörpern statt, welche über eine ausreichende Masse besitzen, damit die Gravitation eine Kugel formen kann. Zuerst hatte www.heise.de über das Vorhaben der Wissenschaftler berichtet.

Die Diskussionen werden sicher noch eine Weile andauern. Fest steht nur, sollte der Protest der Wissenschaftler aus Florida erfolgreich verlaufen, müssten weitere Himmelskörper in unserem Sonnensystem als Planet neu definiert werden - dazu würde dann auch der Erdmond zählen. Die Eselsbrücke, um sich die Reihenfolge der Planeten merken zu können, müsste dann auch wieder umgeschrieben werden.

* Mein (Merkur) Vater (Venus) Erklärt (Erde) Mir (Mars) Jeden (Jupiter) Sonntag (Saturn) Unsere (Uranus) Neun (Neptun) Planeten (Pluto).