Erfurt/Wasungen. Jetzt haben die Narren Saison! Tanzgarden, Funkenmariechen und Büttenredner rüsten sich für den Saisonauftakt am 11.11. um 11.11 Uhr.

Thüringens Narren freuen sich angesichts der Turbulenzen nach der Landtagswahl auf reichlich Stoff für die neue Faschingssaison.

„Wir haben ziemlich viele Steilvorlagen durch die jetzige Situation“, sagte der Präsident des Landesverbandes Thüringer Karnevalvereine (LTK), Michael Danz, der Deutschen Presse-Agentur. Das verspreche politische Würze zur Saisoneröffnung.

Vielerorts in Thüringen starten die Vereine am Montag pünktlich um 11.11 Uhr in die fünfte Jahreszeit, die bis zum 26. Februar 2020 (Aschermittwoch) dauert.

In Erfurt macht traditionell eine närrische Ratssitzung den Anfang, Thüringens Faschingshochburg Wasungen beginnt mit einer Taufe des närrischen Nachwuchses. „Am 11.11. geht’s bei uns immer noch sachte zu“, sagte der Präsident des Wasunger Carneval Clubs (WCC), Martin Krieg. Saisonhöhepunkt in der südthüringischen Kleinstadt mit einer 485-jährigen Faschingstradition ist der Karnevalsumzug am 20. Februar nächsten Jahres.

Diskussionen über Minderheitsregierungen in Büttenreden

Danz erwartet, dass sich vor allem die Diskussionen über Minderheitsregierungen in Büttenreden oder Sketchen niederschlagen. Aus närrischer Sicht entscheidend sei, wie eine wie auch immer zusammengesetzte Minderheitsregierung zum Fasching stehe. „Sich gegen die Karnevalisten zu stellen, wäre ja sehr dumm.“ Mit dem jetzigen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) sei Thüringen bislang „närrisch gut aufgestellt“.

In der neuen Saison sind in Thüringen allein rund 1400 Saalveranstaltungen wie Prunksitzungen, Weiberfastnacht und Kinderfasching geplant. Hinzu kommen zahlreiche Umzüge, die ersten bereits zum Saisonauftakt. Im LTK sind derzeit 336 regionale Faschingsvereine mit mehr als 30.000 aktiven Karnevalisten organisiert. Laut Danz ist hier ein leichter Aufwärtstrend zu verzeichnen, was für eine wachsende Beliebtheit von Karneval spreche.