Weimar. Nach dem Ende der Grabungen in Buchenwald verteidigt der MDR die Aktion. Es sei nicht um Schatzsuche, sondern um neue Erkenntnisse über die Geschichte des Ortes gegangen.

MDR, Denkmalpflege und Gedenkstätte Buchenwald haben die Grabungen im Steinbruch in Buchenwald verteidigt. „Unsere Erwartungen wurden übertroffen“, sagte Boris Lochthofen, Direktor des Landesfunkhauses. Nachgewiesen wurden drei Bunker mit vier Eingängen, alle waren leer. Es sei nicht um Schatzsuche gegangen, sondern um neue Erkenntnisse über die Geschichte des Ortes, so Lochthofen. Damit beende man jahrelange Spekulationen.

Ausgangspunkt der Grabungen war eine Lageskizze der Bunker von 1945. Der archäologische Befund zu den Anlagen lasse sie an der Genauigkeit der Zeichnung zweifeln, weitere Bunker seien unwahrscheinlich, sagte Bodendenkmalpflegerin Karin Sczech. Die Beschaffenheit des Gesteinsmaterials verdeutliche zudem, dass der Steinbruch nur dazu diente, Häftlinge zu quälen.

Laut Gedenkstättendirektor Volkhard Knigge machten die Grabungen die letzten Kriegstage wieder lebendig. „Der Steinbruch war ein menschenverschlingendes Stück Erde, dass den Egoismus der Täter zeigt. Zum Schluss zwangen die Herrenmenschen die Häftlinge auch noch, ihnen die Schutzräume zu bauen“, sagte Knigge.

Nach den vorläufigen Erkenntnissen diente die Sprengung der Bunker auch dazu, große Mengen an Waffen verschwinden zu lassen. Entsprechende Funde, darunter Panzerfäuste, Sprengstoff und Patronen, wurden vom Kampfmittelräumdienst übernommen. Derzeit deute alles auf einen deutschen Ursprung hin.

Grabungen im Steinbruch von Buchenwald eingestellt