Erfurt. Als Grund für den Rückgang gibt das Ministerium eine geringere Zahl von Tieren infolge von Populationsschwankungen an.

In Thüringen sind im vergangenen Jahr deutlich weniger Kormorane abgeschossen worden als 2017: Nach Angaben des Thüringer Umweltministeriums wurden 641 Vögel getötet, während es im Jahr zuvor 934 gewesen waren – 505 im ersten und 429 im zweiten Halbjahr. Als Grund für den Rückgang gibt das Ministerium eine geringere Zahl von Tieren infolge von Populationsschwankungen an.

Die bislang höchste Abschusszahl steht in Thüringen für das Jahr 2009 zu Buche: Damals hatten Fischer, Angler und Jäger landesweit knapp 2000 Exemplare des Kormorans zur Strecke gebracht. Der durchschnittliche jährliche Kormoranbestand bewegt sich in Thüringen um die 1000 Exemplare.

Geregelt wird der Abschuss der Tiere, über die sich vor allem Teichwirte und Berufsfischer mit Tier- und Umweltschützern streiten, durch die Ende 2016 entfristete Thüringer Kormoranverordnung: Danach dürfen die fischfressenden Vögel mit Ausnahme der Brutzeit (1. April bis 15. August) im Umkreis von 250 Metern um fischereiwirtschaftlich genutzte Gewässer sowie Fließgewässer geschossen werden. Untersagt ist die Tötung allerdings im Nationalpark Hainich, in einigen Naturschutzgebieten, in Kernzonen von Biosphärenreservaten sowie in Europäischen Vogelschutzgebieten – sofern keine Einzelfallgenehmigung der unteren Naturschutzbehörde vorliegt.

Die meisten Kormorane wurden im Vorjahr in den Landkreisen Schmalkalden-Meiningen (141), Saalfeld-Rudolstadt (100) und Sömmerda (96) abgeschossen, gar keine unter anderem in Weimar und Eisenach. In seinem jüngst vorgelegten Buch „Der Kormoran-Krieg“ plädiert Rainer Nahrendorf, Ex-Chefredakteur des Handelsblatts, für eine verstärkte Förderung nichttödlicher Schutzmaßnahmen.