Erfurt. Im vergangenen Jahr sind mit mehr als zwei Millionen Neuanpflanzungen so viele Bäume in Thüringens Wäldern gepflanzt worden wie schon lange nicht mehr.

Als Reaktion auf die hohen Waldschäden vor allem durch Borkenkäfer und Trockenheit sind 2021 so viele neue Bäume in Thüringen gepflanzt worden wie seit Jahren nicht.

Das Forstministerium sprach von einem Rekordwert mit fast 2,1 Millionen Neupflanzungen durch die Landesforstanstalt im vergangenen Jahr. 2017 - vor der extremen Trockenperiode - seien dagegen erst etwa 381.000 Setzlinge in den Boden gebracht worden, teilte das Ministerium mit Blick auf den Internationalen Tag des Waldes an diesem Montag mit.

"Waldrettung" mit klimabeständigeren Baumarten

Neben der Beseitigung des Schadholzes sei die naturnahe Wiederbewaldung durch Saat und Pflanzung mit klimabeständigeren Baumarten die forstpolitische Hauptaufgabe in Thüringen, sagte Land- und Forstwirtschaftsministerin Susanna Karawanskij (Linke).

Mit dem "Aktionsplan Wald 2030ff" habe die Landesregierung 2019 auf die dramatischen Waldschäden reagiert. "Unser Ziel ist es, den Wald in Zeiten des Klimawandels für kommende Generationen zukunftssicher zu entwickeln." Karawanskij sprach von Waldrettung. Wiederaufforstung und Waldumbau hin zu mehr Mischwäldern würden vom Land bis 2036 mit insgesamt 176 Millionen Euro unterstützt.

Der Naturschutzbund Nabu verwies anlässlich des Tages des Waldes auf einen dramatischen Zustand der Wälder. Es brauchte noch mehr Anstrengngen zum Schutz und zur Wiederherstellung gesunder Waldökosysteme. "Wälder sind nicht nur Rohstoff Holz, sondern auch die letzten Rückzugsorte und Lebensräume für seltene und bedrohte Arten wie zum Beispiel von Fledermäusen, Spechten, Wildkatzen und Luchsen", erklärte Silvester Tamás, Koordinator des Nabu-Luchsprojektes in Thüringen. Der Nabu sieht einen immer größer werdenden Druck durch die Holznutzung.