Breitenworbis. Thüringen hat im Eichsfeld eine staatliche Baumschule. Rund 1,7 Millionen Pflanzen zählt das Sortiment. Die Eiche gilt dabei als Hoffnungsträger, kann sie doch Kahlflächen verschwinden lassen.

Sie kann über 1000 Jahre alt und 40 Meter hoch werden, liebt karge und sandige Böden: Die Eiche, die zur Gattung der Buchengewächse gehört, gilt als großer Hoffnungsträger bei der Bepflanzung der Kahlflächen im Wald. „Sie kommt mit dem immer wärmer werdenden Klima sehr gut zurecht“, so Ralf Goldmann, stellvertretender Forstamtsleiter in Leinefelde.

Unweit davon, nahe Breitenworbis, befindet sich im Eichsfeld die einzige landeseigene Forstbaumschule Thüringens, in der seit 1964 Pflanzen angezogen werden. Sie ist staatlich, was Thüringen von Sachsen-Anhalt, Hessen oder Mecklenburg-Vorpommern unterscheidet. Damit ist der Freistaat beim Waldumbau nicht nur auf kleinere private Baumschulen angewiesen.

Derzeit sind in Breitenworbis etwa 1,7 Millionen Pflanzen im Verkaufssortiment. Rund 90 Prozent davon seien Laubholz, „wobei davon zwei Drittel auf die Eiche entfallen“, so Ralf Goldmann.

Zweieinhalb Millionen Früchte zusammengetragen

Glücklicherweise hätten die Eichen 2018 ein sogenanntes Mastjahr gehabt und massenhaft Eicheln produziert. Zweieinhalb Millionen Früchte aus allen Regionen Thüringens hat man zusammengetragen und 2018 ausgesät, damit sie dem neuen Wald eine Stütze sind. „Ab Herbst 2020 können die Sämlinge gepflanzt werden“, so Goldmann. Derzeit reicht der Pflanzenvorrat in Breitenworbis, um zumindest die 24 Forstämter in Thüringen zu versorgen. Doch schon jetzt müsse man für die nächste Saat gut planen. Denn die Ausfälle im Wald sind enorm. Dieser hat in den letzten Jahren arg gelitten - durch Dürre, Sturm und vor allem den Borkenkäfer. Aus dessen Brut entwickeln sich bis zu 200.000 Nachkommen, erstmals hat er sich in Thüringen in vier Generationen vermehrt.

Borkenkäfer greifen inzwischen nicht nur die Fichte an, sondern auch andere Baumarten. Der Schädling, vor allem der Buchdrucker, macht sich inzwischen auch über Kiefern und Douglasien her.

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