Sondershausen. Das Forstamt Sondershausen beseitigt vor allem tote Fichten-Bäume und pflanzte dagegen bisher 180.000 junge Eichen.

Holz in den Wald hinein, statt aus ihm heraus. So ließe sich die Arbeit der Forstleute vom Forstamt Sondershausen in den zurückliegenden drei Jahren beschreiben. "2020 war für uns ein schwieriges Jahr", sagt Forstamtsleiter Uli Klüßendorf. Vor allem Trockenheit machte dem Wald zu schaffen, sowie ihre Folgen Trockenstress, Schädlingsbefall und Baumsterben.

An große Erträge aus Holzernte war nicht zu denken. "Im vergangenen Jahr haben wir ausschließlich Schadholz geschlagen. Damit ging es vor drei Jahren schon los", so der Forstamtsleiter. Gerade mal 375 Millimeter Niederschlag fielen 2020 in der Region Artern, die bundesweit als eine der trockensten gilt. Damit fehlen gut 100 Liter pro Quadratmeter. Normal wären laut Klüßendorf in Artern um die 500 Millimeter, in Sondershausen 550 Millimeter.

Im dritten Trockenjahr in Folge nahmen nicht mehr nur Nadelbäume Schaden, sondern auch die sicher geglaubten wertvollen Laubbäume wie Buchen und Eichen. Inzwischen ist das Schadholz im Forstamtsbereich weitgehend beseitigt und auch die Gefahr, die davon ausgeht. Vor allem Fichten sind betroffen. Nennenswerte Bestände gibt es keine mehr.

Tote Bäume stünden jetzt nur noch an schwierigen Stellen. "Waldbesucher werden sich an den Anblick sehr großer trockener Flächen gewöhnen müssen", sagt Klüßendorf. Bei der Holzernte werde um- geplant. "Das macht man eigent- lich alle zehn Jahre. Aber nach fünf Jahren haben wir jetzt eine völlig neue Situation. Vitale Bestände noch stehenlassen, ist der Gedanke."

Stattdessen war im Herbst Aufforstung die Devise. 180.000 junge Eichensetzlinge, das entspricht einer Fläche von 35 Hektar, kamen auf Kahlflächen nach dem Fichteneinschlag in den Boden. Schwerpunkt war der Kyffhäuserwald. Klüßendorf verdeutlicht, dass er "in seinem Berufsleben noch nie so viele Kahlflächen aufzuforsten" hatte.