Erfurt. Die Landesforstanstalt Thüringen berichtet von dramatischen Schäden, die der Spätfrost im Monat Mai in den heimischen Wäldern verursacht hat.

Nach Angaben der Landesforstanstalt wurden durch Spätfrost im Mai 2020 rund 6565 Hektar Thüringer Wald geschädigt. Im Jahr 2019 waren es gerade mal 140 Hektar, in 2018 gar „nur“ 3 Hektar. Vom Ausmaß her sei dies der größte Schaden seit dem Jahr 1990.

Die letzten größeren Spätfrost-Schäden gab es demnach im Jahr 2011 in Thüringen. Damals waren landesweit rund 3700 Hektar betroffen. Unter der Kälte leiden in erster Linie Laubhölzer (Buchen aller Altersstufen), und das unabhängig von der Höhenlage. Auch die Eiche sei von Frostschäden betroffen. Selbst an bis zu 180 Jahre alten Beständen haben man sie festgestellt.

Die durch Frost geschädigten Bäume wirken optisch wie Herbstbäume, die Blätter sind auffällig braunrot gefärbt und verwelkt. „Welche Folgen sich aus den flächenmäßig erheblichen Spätfrostschäden ergeben, ist aktuell noch nicht absehbar. Bäume haben die Fähigkeit, derartige Schäden auszuwachsen. Betroffene Verjüngungen, egal ob Kulturen oder Naturverjüngungen, zeigen hingegen in der Regel massive Ausfälle“, sagte Volker Gebhardt, seines Zeichens ThüringenForst-Vorstand.

Doch die Landesforstanstalt macht auch Hoffnung. Werden die nächsten Wochen mild und feucht, könnte dies die Baum-Regeneration positiv beeinflussen.

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