Erfurt. Der Prozess um zwei mutmaßliche Drogendealer hat in Erfurt begonnen. Während ein Angeklagter schweigt, wagt der andere einen Versuch der Erklärung.

Im Prozess gegen zwei mutmaßliche Drogendealer vor dem Erfurter Landgericht hat der Hauptangeklagte zunächst geschwiegen. Seinem Wunsch nach einer Verfahrensabsprache kamen die Kammer und die Staatsanwaltschaft zum Prozessauftakt am Freitag vorerst nicht nach. Dem 31-Jährigen Deutschen sowie dem mitangeklagten 44 Jahre alten Serben wird Drogenhandel im großen Stil vorgeworfen. Laut Anklage haben sie unter anderem auf dem Balkan die Einfuhr von 25 Kilogramm Marihuana in Auftrag gegeben und die Drogen für den Weiterverkauf gelagert.

Der 44-Jährige ließ über seinen Verteidiger erklären, dass er weder selbst Drogen genommen noch mit diesen gehandelt habe. Er habe sich aus Freundschaft zu dem Hauptangeklagten in die Drogengeschäfte mit hineinziehen lassen. Er sei nach Deutschland gekommen, um seine kranken Eltern zu betreuen und nicht, um mit Drogen zu handeln.

Marihuana in Kartons mit Waschmittel geschmuggelt

Laut Oberstaatsanwalt Uwe Strewe finanzierte der Hauptangeklagte mit dem Drogengeschäft seinen opulenten Lebensstil. In seiner Wohnung in Waltershausen fanden die Beamten unter anderem knapp 10.000 Euro Bargeld, einen Smaragdring im Wert von 5200 Euro, mehrere Handys und hochwertige Elektrogeräte. Das Marihuana wurde der Anklage zufolge in Folie verpackt in Kartons mit Waschmittel geschmuggelt. In der Gartenlaube des 31-Jährigen wurden außerdem 1,7 Kilogramm Crystal, eine Waffe und Munition beschlagnahmt.

Das sichergestellte Rauschgift hat laut Landeskriminalamt einen Straßenverkaufswert von mindestens 193.000 Euro. Bei einer Verurteilung drohen den Angeklagten fünf bis 15 Jahre Haft.

Weitere Nachrichten: