Thorsten Büker über eine wenig effektive Sitzung
Ein Ort für die Stadtgesellschaft: Das soll der Neubau für die Ernst-Abbe-Bücherei werden. 2017 wurde der Architekturwettbewerb entschieden, 2024 erfolgte die Einweihung. Auch wenn die Bücherei am Montag regulär ihre Türen öffnet und den Betrieb startet, findet das große Eröffnungsfest mit einem Familienprogramm erst am 13. April statt.
Nächste Doppelsitzung ist programmiert
Gibt es eigentlich Bücher, die Stadträte über effektives Arbeiten und Debattenkultur informieren? Der Mittwoch war exemplarisch für eine Dramaturgie, die alles andere als zielführend ist: Bis zum Beschluss über den Dotsource-Campus gegen 22 Uhr mühten sich die Ehrenamtler mit kommunalpolitischer Folklore ab, sodass am Ende gerade einmal 30 Minuten für das bislang wichtigste Votum des Jahres blieben. Jena rühmt sich für seine Fortschrittlichkeit und bleibt doch immer wieder in der Provinzialität hängen. Schon jetzt zeichnet es sich ab, dass auch der April dem Stadtrat eine Doppelsitzung bescheren dürfte.
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Zu jenen Tagesordnungspunkten, die auf die nächste Sitzung verschoben wurden, gehörte eine Anfrage aus der Feder von Heiko Knopf (Bündnisgrüne). Angesichts der bevorstehenden OB-Wahlen ist sie pikant, sorgt sich Knopf doch um die Aufsichts- und Kontrollpflichten, die möglicherweise von der Verwaltung nicht ausreichend wahrgenommen würden. So berichteten wir beispielsweise ausführlich über die Vorgänge rund um die Projekte „Diamond Maker“ und „Licht ins Dunkel“ bei Jenakultur, das misslungene „Guerillamarketing“ der Sparkasse Jena oder zuletzt über den Untreueverdacht im Technologiepark. Für alle diese Einrichtungen habe die Stadt Jena Aufsichts- oder Kontrollpflichten. Die Sorge ist ein gutes Motiv! Man kann aber auch glauben, dass in Wahlkampfzeiten ein Politiker den anderen vorführen will.
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