Rottenburg an der Laaber. Flugblatt, Hitlergrüße, war da was? Warum sein Heimatort Hubert Aiwanger alles verzeiht – und was sein Bruder heute zur Affäre sagt.

Der große Knall ist jetzt sechs Wochen her. Wie eine Tretmine, vergraben vor Jahrzehnten, platzte da mit einem Bericht in der „Süddeutschen Zeitung“ ein antisemitisches Flugblatt aus den 1980er Jahren in den bayerischen Landtagswahlkampf. Flog dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger um die Ohren, in dessen Schultasche das Pamphlet einst gefunden wurde, und in der Folge CSU-Ministerpräsident Markus Söder. Setzte beide massiv unter Druck, bis es schließlich Aiwangers älteren Bruder Helmut aus der Deckung zwang – er gibt an, das Blatt verfasst zu haben.

Vor der Wahl am Sonntag hat sich der Staub, den das Flugblatt aufgewirbelt hat, wieder etwas gelegt. Doch in Rottenburg an der Laaber, dem Heimatort von Hubert Aiwanger, kann man den Erschütterungen, die der Knall verursacht hat, noch nachspüren. Rund 8500 Menschen leben hier, viele von der Landwirtschaft, verteilt über den Hauptort und viele kleinere Gemeindeteile außerhalb.

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