Erfurt. Ein Iraker bedrohte eine Mitarbeiterin der Landeserstaufnahme mit einem Messer. Nun ist er zurück in seinem Heimatland. Die Zahl solcher Abschiebungen steigt zwar - oft gibt es aber Probleme.

Die Zahl der Abschiebungen aus Thüringen ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Insgesamt seien 307 Menschen abgeschoben worden und damit 68 mehr als noch 2022, teilte das Innenministerium am Samstag mit. In den Jahren vor der Corona-Pandemie wurden demnach noch deutlich mehr Menschen aus dem Freistaat abgeschoben, teils waren es mehr als doppelt so viele wie 2023. Ab 2020 brachen die Zahlen dann ein. In den ersten beiden Monaten das Jahres 2024 zählte das Ministerium 38 Abschiebungen. Die betroffenen Menschen kamen vorrangig aus Mazedonien, Albanien und Afghanistan.

Vergangenen Montag sei ein Mann in den Irak abgeschoben worden, der eine Mitarbeiterin des Landes in der Erstaufnahme in Suhl im Oktober 2023 mit einem Messer bedroht habe, teilte das Ministerium weiter mit. Er sei zuvor unter anderem wegen einer Sexualstraftat in Haft gewesen. «Es ist uns gelungen, einen kriminellen Zuwanderer, der sich nicht integrieren wollte, innerhalb weniger Monate in sein Herkunftsland zurückzuführen», sagte Innenminister Georg Maier (SPD). Das unterstreiche die Handlungsfähigkeit des Staates. «Gerade im Hinblick auf die steigenden Zuwanderungszahlen ist dies ein wichtiges Zeichen.»

Viele geplante Abschiebungen scheitern

In vielen Fällen scheitern geplante Abschiebungen aber auch. So wurden 2023 laut Ministerium 856 eigentlich geplante Rückführungen doch nicht durchgeführt - auf eine durchgeführte Abschiebung kamen also knapp drei Fehlversuche. Diese kommen etwa dann zustande, wenn Menschen am geplanten Ausreisetag nicht anzutreffen sind oder wenn Flüge ausfallen.

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