Eichsfeld/Erfurt. Thüringen schiebt kriminellen Zuwanderer aus dem Irak ab. Zuletzt war er in der Gemeinschaftsunterkunft im Landkreis Eichsfeld untergebracht.

Ein irakischer Asylbewerber, der im Oktober 2023 eine Mitarbeiterin des Landes Thüringen in der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl mit dem Messer bedroht hatte, wurde am Montag, 18. März, aus der Gemeinschaftsunterkunft im Landkreis Eichsfeld in sein Herkunftsland abgeschoben. Das teilt das Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales am Samstag mit.

Der 27-jährige Iraker befand sich zuvor bereits wegen diverser Straftaten, unter anderem einer Sexualstraftat, im Strafvollzug, so ein Ministeriumssprecher. Nach seiner Haftentlassung hatte er aufgrund einer persönlichen Verärgerung über seinen neuerlichen Aufenthalt in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes für Asylbewerber in Suhl einen Mitarbeiter der Einrichtung zunächst verbal lautstark angegangen. Am folgenden Tag erschien er erneut vor den Verwaltungsräumen und hielt dabei ein Messer in der Hand, mit dem er eine Mitarbeiterin der Einrichtung bedrohte, heißt es weiter.

Polizist verhindert Schlimmeres in Einrichtung in Suhl

Nur dem beherzten Eingreifen eines zufällig im Gebäude vor Ort anwesenden Polizisten war es zu verdanken, dass er von seinem Vorhaben abließ, erklärt der Ministeriumssprecher. Er wurde anschließend vorläufig festgenommen und der Landespolizei übergeben, wo er sich wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Nötigung und Bedrohung verantworten musste.

Durch die effiziente Zusammenarbeit der Ausländerbehörde des Eichsfeldkreises und der Zentralen Abschiebestelle des Landes beim Thüringer Landesverwaltungsamt konnte der Iraker nun durch die Bundespolizei in sein Heimatland zurückgebracht werden. Innenminister Georg Maier dankte den beteiligten Behörden für die geleistete Arbeit: „Es ist uns gelungen, einen kriminellen Zuwanderer, der sich nicht integrieren wollte, innerhalb weniger Monate in sein Herkunftsland zurückzuführen. Das unterstreicht die Handlungsfähigkeit des Staates. Gerade im Hinblick auf die steigenden Zuwanderungszahlen ist dies ein wichtiges Zeichen. Thüringen ist offen für Menschen, die sich integrieren möchten. Kriminelle Zuwanderer hingegen müssen das Land wieder verlassen. Das stärkt auch die Akzeptanz des Asylrechts in der Bevölkerung.“

Im vergangenen Jahr sind insgesamt 307 Menschen aus Thüringen abgeschoben worden, das waren 68 mehr als im Jahr 2022, teilt das Ministerium mit. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres konnten, so heißt es, bislang 38 Abschiebungen vollzogen werden. Die abgeschobenen Personen kamen vorrangig aus Mazedonien, Albanien und Afghanistan, wobei letztere nicht in ihr Herkunftsland abgeschoben wurden.