Bad Langensalza rüstet sich für die Bundesgartenschau 2021
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Lesezeit: 3 Minuten
Von Sabine Spitzer
Bad Langensalza. Kritik richtet Bürgermeister Matthias Reinz Richtung Erfurt. Die Sorge ist, dass trotz der Unterschiede weniger Besucher den Baumkronenpfad im Hainich ansteuern könnten.
Vor dem Japanischen Garten in Bad Langensalza weht die erste Fahne für die Bundesgartenschau (Buga) 2021. Bürgermeister Matthias Reinz (parteilos) hat sie am Dienstag gehisst. Die Stadt mit ihren Gärten ist einer der 27 Außenstandorte.
In die Vorbereitungen mischt sich allerdings ein wenig Ärger. Die Stadt Erfurt, die 2021 Ausrichter der Buga ist, plant einen Baumkronenpfad. "Dass wir offiziell nicht informiert wurden, dass in 40 Kilometer Luftlinie Entfernung ein zweiter Pfad entstehen soll, finde ich schwierig", kritisiert Reinz. Das erschwere die vertrauensvolle Zusammenarbeit innerhalb der Buga.
Bastions- versus Baumkronenpfad?
Die Stadt Erfurt will für die Buga einen Bastionskronenpfad auf dem Petersberg errichten. Der 340 Meter lange Höhenweg soll auf 235 Metern Länge als Baumkronenpfad durch ein Wäldchen führen. Kosten: Neun Millionen Euro.
Die Stadt Erfurt habe keine Notwendigkeit gesehen, sich mit Bad Langensalza abzustimmen, heißt es auf Anfrage aus der Pressestelle der Landeshauptstadt. Denn der Bastionskronenpfad werde keine Konkurrenz zum Baumkronenpfad im Hainich, weil die Höhenwege nicht miteinander vergleichbar seien.
Wipfelpfad zählt jährlich rund 160.000 Besucher
"In Erfurt geht es um die Erschließung der Zitadelle Petersberg", informiert Stadtsprecher Daniel Baumbach. Während der Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich ein toller Beitrag über den Urwald sei, sei der Höhenweg in Erfurt Teil eines barrierefreien Rundweges über den Petersberg, der Bezüge zur mittelalterlichen
Festungsanlage und dem ehemaligen Stadtmauerverlauf herstelle, macht er deutlich. Auch Bad Langensalzas Bürgermeister Reinz sieht den Erfurter Bastionskronenpfad nicht als direkte Konkurrenz zum Baumkronenpfad im Hainich. "Aber man muss damit rechnen, dass Besucher, die dort hingehen, nicht auch noch in den Hainich kommen", sagt er.
Zwischen 160.000 und 170.000 Besucher werden alljährlich auf den Baumkronenpfad im Hainich gezählt. Auch Betriebsleiter Michael Zilling sieht die Erfurter Pläne nicht als echte Konkurrenz zu Bad Langensalza. "Der Hainich ist das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet Deutschlands", so Zilling. Das mache den Baumkronenpfad einzigartig.
In Themenwoche sollen Buga-Außenstandorte im Mittelpunkt stehen
Dass in den vergangenen Jahren Besucherrückgänge verbucht wurden, ist für ihn logisch. Denn Rekorde wie das Eröffnungsjahr 2005 und das Lutherjahr 2017 seien nicht immer zu erreichen. Daher müsse man daran arbeiten, den Baumkronenpfad attraktiv zu halten. So war 2016 die Wurzelhöhle eröffnet worden und nun soll der Spielplatz zur Lern- und Spielwelt umgestaltet werden. Die Stadt Bad Langensalza investiert dafür 295.000 Euro und das Wirtschaftsministerium fördert das Vorhaben mit 720.000 Euro.
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Für Bad Langensalzas Gärten aber erwartet Reinz durch die Buga 2021 einen Besucheranstieg. Laut Antje Hammermeister, die Marketingleiterin der Kur und Tourismus Bad Langensalza (KTL) GmbH ist, wollen Erfurt und die Kurstadt gemeinsame Angebote schnüren. In einer der Themenwochen sollen zudem die Buga-Außenstandorte und damit auch Bad Langensalza im Mittelpunkt stehen.
Erfurter Bürgerinitiative will gegen Bastionskronenpfad vorgehen
Der Bastionskronenpfad in Erfurt soll auf dem Petersberg entstehen auf einem 2,2 Hektar großen Wäldchen, das im Jahr 1996 als geschützter Landschaftsbestandteil eingetragen wurde.
Das Areal gilt als Rückzugs- und Verbindungsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Die Bürgerinitiative "Stadtbäume statt Leerräume" möchte mit einem Bürgerbegehren gegen den Bau des Höhenweg auf dem Petersberg vorgehen.
Für ein erfolgreiches Bürgerbegehren müssten bis zum Dezember 7000 Unterschriften von Erfurter Bürgern vorliegen.
Buga 2021: So soll sich das Gelände auf dem Petersberg wandeln