Eichsfeld. Mit jeweils 25 Kilogramm Gewicht auf dem Rücken stellten sich vier Feuerwehr-Teams einer ungewöhnlichen Herausforderung.

  • An der Sprungschanze in Oberhof trafen sich Feuerwehrleute zu einer besonderen Herausforderung.
  • Die Teams aus dem Eichsfeld und Nordhausen mussten eine lange Treppe hinaufsteigen.
  • Dabei trugen sie Atemschutzmasken und schweres Gerät.

Einen Einsatz der besonderen Art zeigten kürzlich die Feuerwehrleute aus den Landkreisen Eichsfeld und Nordhausen. Vier Teams aus Stöckey, Epschenrode, Wallrode und Trebra waren jetzt nach Oberhof gefahren, um am Benefiz-Treppenlauf an der Schanze teilzunehmen. Mit dem Erlös ihres sportlichen Engagements unterstützten die Teilnehmer Projekte für Kinder des Veranstalters „Run4Kids“.

Feuerwehrleute erklimmen 701 Stufen in voller Montur

Am frühen Morgen startete der Reisebus in Richtung Oberhof. Insgesamt 53 Feuerwehrleute, Freunde und Familienmitglieder hatten sich gemeinsam mit den Teams auf den Weg gemacht, um sie vor Ort zu unterstützen. Bei dem Wettstreit für den guten Zweck galt es, die insgesamt 701 Treppenstufen neben der Schanze möglichst schnell zu erklimmen, und das in voller Montur. Die Teammitglieder trugen während ihres Laufs Atemschutzmaske und eine Ausrüstung mit einem Gesamtgewicht von 25 Kilogramm am Körper.

Das Frauenteam, bestehend aus Anne-Katrin Pabst von der Feuerwehr Wallrode und Silke Kallmeyer von der Feuerwehr Stöckey startete zuerst. „Schritt für Schritt erklommen sie die Stufen und fielen sich, oben angekommen, stolz und erleichtert in die Arme“, berichtet der Wehrführer der Stöckeyer Feuerwehr, Michael Ropte, der ebenfalls als Treppenläufer mit dabei war. „Da ahnten sie noch nicht, welche grandiose Leistung sie erbracht hatten.“

„Auf die Treppen, fertig, los!“ hieß es dann auch für das Team „Kaltstart“, das sich zum Ziel gesetzt hatte, die Treppenstufen neben der Schanze im Kanzlergrund „aus dem Kalten zu machen“, bevor die Stöckeyer Feuerwehrmänner Chris Wulle und Sven Kallmeyer in der Kategorie „Youngster“ an den Start gingen. In der Kategorie „Oldies“ traten zwei Teams direkt hintereinander an. Unter der Bezeichnung „Wache Ost“ startete Michael Ropte zusammen mit Nils Herrmann von der Feuerwehr Epschenrode. Kurz danach ging das Team „Grisu“, bestehend aus Tobias Gräfe von der Feuerwehr Stöckey und Dirk Rudloff von der Feuerwehr Trebra an den Start.

Nils Herrmann, Michael Ropte, Chris Wulle, Tobias Gräfe, Sven und Silke Kallmeyer, Dirk Rudloff und Anne-Katrin Pabst (v. l.) waren beim Treppenlauf in Oberhof dabei. 
Nils Herrmann, Michael Ropte, Chris Wulle, Tobias Gräfe, Sven und Silke Kallmeyer, Dirk Rudloff und Anne-Katrin Pabst (v. l.) waren beim Treppenlauf in Oberhof dabei.  © Carolin Dornbusch

„Unsere Teams erreichten für uns völlig unerwartete Endzeiten“, freute sich Michael Ropte bei der Siegerehrung. Mit 9,09 Minuten hatte sich „Wache Ost“ den zwölften Platz in seiner Wertungsklasse erkämpft, dicht gefolgt vom Team „Grisu“ auf Platz 14 mit einer Zeit von 9,27 Minuten. Während die „Youngster“ den 86. Platz in ihrer Gruppe belegten, feierten die „Ladies“ mit dem zweiten Platz einen großen Erfolg. „Neben den Medaillen, die jeder Zieldurchläufer erhalten hat, bekamen wir eine Holztrophäe, die uns immer an diesen einmaligen Tag erinnern wird“, so Michael Ropte.

Wettkampf für den guten Zweck

Insgesamt 400 Läufer und Feuerwehrleute aus Freiwilligen Feuerwehren, Berufsfeuerwehren und dem Feuerwehrsport waren in den verschiedenen Kategorien angetreten, um die Arbeit von „Run4Kids“ zu unterstützen, ihre eigene Fitness zu verbessern und ihre Grenzen auszutesten und zu überwinden.

Bereits im Februar hatten, bis auf „Kaltstart“, alle Teams mit dem Training begonnen. Angefangen mit lockeren Dauerläufen, über Zirkeltraining im Sportraum steigerten die Sportler die Intensität von Mal zu Mal. „Mit nicht angeschlossener Atemschutzmaske und voller Ausrüstung ging es beispielsweise den Schlauchturm in Stöckey 33-mal hoch und auch wieder runter“, erinnert sich Michael Ropte. „Da uns diese Treppen bald zu kurz waren, kümmerten wir uns um einen anderen Übungsort.“ Die Firma Casea in Ellrich habe den Feuerwehrleuten dann das Training abends in ihrem Mischturm ermöglicht, der 177 Stufen habe.

„Eine Woche vor dem Lauf erhielten wir eine ernüchternde Nachricht“, so Michael Ropte weiter. Eine der Kameradinnen des Frauenteams war ausgefallen. „Wir überlegten hin und her, sprachen andere Wehren an und fanden dann doch noch eine weitere Atemschutzgeräteträgerin, die den Mut hatte, so kurzfristig mit anzutreten.“ Mit Anne-Katrin Pabst von der Wallröder Feuerwehr sei man dann für den Treppenlauf bereit gewesen.

„Es war ein spannender und fairer Wettkampf“, resümierte der Stöckeyer Wehrführer. „Wir hatten wohl mit Abstand den größten Fanclub dabei.“ Das erfolgreiche Abschneiden feierten Feuerwehrleute und Fans später im Gerätehaus. Ihr Dank geht an alle Unterstützer: Insbesondere an die Feuerwehren Weißenborn/Lüderode und Werningerode für die Ausrüstung sowie an die Firma Casea für die Trainingsmöglichkeiten.