Erfurt. Ein hessisches Unternehmen baut direkt neben der Gothaer Landstraße eine 150-Zimmer-Herberge mit Tagungsräumen. Der Investitionsumfang beträgt 16,5 Millionen Euro.

Jahrelang hat man geplant und verworfen, geplant und verworfen. Nun ist es fix. Die Messe bekommt ihr eigenes Hotel. Im Dezember 2018 hatten sich Messechef Michael Kynast und Aufsichtsratschefin Valentina Kerst auf Investorensuche begeben. Die Entscheidung war eigentlich für den März erwartet worden. Jetzt hat die Fibona GmbH aus Wiesbaden das Rennen in der europaweiten Ausschreibung gemacht. Das Unternehmen wird bis zur Buga den Bau errichten und unter der Eigenmarke "Legere" betreiben.

Errichtet wird der Bau parallel zur Gothaer Landstraße, direkt vor dem Messe-Congresszentrum. Dafür muss die bisherige Taxi-Wendeschleife weichen. "Der Baukörper wird hoch und lang", sagt Patrick Schneider, in der Messeleitung für die Unternehmensentwicklung zuständig. Konkret: 51,8 Meter lang, 24 Meter breit und 23 Meter hoch. Das Legere-Hotel soll 150 Zimmer und mehrere Tagungsräume bekommen. Vom Hotelkomplex werde es später direkte Zugänge zum Kongresszentrum geben, so Schneider. Fibona wird sich den Hotelbau, der bis zur Bundesgartenschau bezugsfertig sein soll, 16,5 Millionen Euro kosten lassen.

Investor aus Hessen baut in Erfurt neues Messe-Hotel für 16,5 Millionen Euro

An dem Projekt hätten sich einige Messe-Geschäftsführer "die Zähne ausgebissen", sagt Patrick Schneider. Erst Michael Kynast sei es gemeinsam mit der Aufsichtsratschefin gelungen, die Hotel-Pläne zur Abschlussreife zu bringen. Es sei ein entscheidender Mosaikstein für das künftige Wachstum der Messe.

Auch Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee hielt sich nicht mit lobenden Worten zurück. "Fibona habe mit einem klaren Betreiber- und auch Finanzierungskonzept überzeugt."

Taxi-Wendeschleife muss dem Neubau weichen

Die Taxi-Wendeschleife, die dem Bau Platz machen muss, wird auf den Parkplatz Ost verlegt, so Schneider. Die Zufahrt soll später nach Lage der Dinge auch die Hotelzufahrt sein. Die Zufahrt für die Baufahrzeuge mache nur über die Wirtschaftseinfahrt der Messe einen Sinn, hieß es im Stadtplanungsamt.

Vorgaben für das Ausschreibungsverfahren waren die kurzfristige Umsetzung des Bauprojektes, der dauerhafte Hotelbetrieb und die direkte Anbindung an das Congresscenter. Es habe eine hohe Beteiligung gegeben, so die Messe. Die lukrative Lage, die optimale Anbindung zur Stadt und zur Autobahn sowie die hohen Besucherzahlen der Messe hätten dabei zu der hohen Beteiligung geführt.

Die Hessen hatten letztlich im März unter den zahlreichen Bewerbern in einem Auswahlverfahren überzeugen und die Eignung für das Hotel-Projekt auf dem 2353 Quadratmeter großen Grundstück nachweisen können, heißt es in einer Erklärung der Messe. Das Wiesbadener Unternehmen betreibt bundesweit bereits drei Hotels (Taunusstein, Tuttlingen, Bielefeld), dazu eines in Luxemburg. Im vierten Quartal diesen Jahres soll das fünfte Haus in Leipzig eröffnet werden.

Mit dem Legere-Hotel wird die Platzkapazität der Erfurter Hotels aufgestockt. Seit Jahren wird beklagt, dass es zu wenige Übernachtungsmöglichkeiten in der Landeshauptstadt gebe.

Konkrete Details zum Baubeginn - wahrscheinlich noch im Herbst diesen Jahres - und Fertigstellungstermin sowie zum Verkehrs- und Parkkonzept am neuen Standort will Fibona im August bekanntgeben.

Buga 2021: So soll sich das Gelände auf dem Petersberg wandeln

Ein umgebautes Kommandantenhaus, ein Rundweg mit Elementen eines Baumkronenpfades und barrierefrei erschlossene Horch- und Minengänge sollen den Petersberg zu einem attraktiven Standort für die Buga 2021 machen. - Im Bild: Der Petersberg vor der Umgestaltung aus der Vogelperspektive.
Ein umgebautes Kommandantenhaus, ein Rundweg mit Elementen eines Baumkronenpfades und barrierefrei erschlossene Horch- und Minengänge sollen den Petersberg zu einem attraktiven Standort für die Buga 2021 machen. - Im Bild: Der Petersberg vor der Umgestaltung aus der Vogelperspektive. © Heuschneider Landschaftsarchitekten aus Rheda-Wiedenbrück | Online
Mit dem Lift auf den Petersberg: Besucher der Buga sollen in einem frei stehenden, gläsernen Aufzug zu dem Festungsgelände hinaufschweben können. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
Mit dem Lift auf den Petersberg: Besucher der Buga sollen in einem frei stehenden, gläsernen Aufzug zu dem Festungsgelände hinaufschweben können. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
An der letzten Kehre des Panoramaweges wird der Gast auf diesen gläsernen Aufzug treffen. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
An der letzten Kehre des Panoramaweges wird der Gast auf diesen gläsernen Aufzug treffen. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
Der Aufzug steht ca. 20 Meter von der Festungsmauer entfernt, zwei Brücken führen dann auf die Bastion (dieser Teil wird auch während der Buga frei zugänglich sein). Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
Der Aufzug steht ca. 20 Meter von der Festungsmauer entfernt, zwei Brücken führen dann auf die Bastion (dieser Teil wird auch während der Buga frei zugänglich sein). Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
So wird das obere Plateau barrierefrei erschlossen. Die kurze Fahrt zum Plateau offenbart dem Besucher einen beeindruckenden Blick auf den Domplatz. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
So wird das obere Plateau barrierefrei erschlossen. Die kurze Fahrt zum Plateau offenbart dem Besucher einen beeindruckenden Blick auf den Domplatz. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
Die Wartezone samt Aufzugsanlage tritt optisch zur historischen Festungsmauer kaum in Erscheinung. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
Die Wartezone samt Aufzugsanlage tritt optisch zur historischen Festungsmauer kaum in Erscheinung. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
Um die Festung nachts zu beleben, soll es Führungen mit Fackeln geben. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
Um die Festung nachts zu beleben, soll es Führungen mit Fackeln geben. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
Eingebettet in das Gesamtkonzept für den Petersberg plant die Stadt Erfurt einen neuen zentralen Anlaufpunkt - das Petersberg Entree - in Verbindung mit einer Ausstellung zum Festungsthema im Kommandantenhaus und eines touristischen Leitsystems.
Eingebettet in das Gesamtkonzept für den Petersberg plant die Stadt Erfurt einen neuen zentralen Anlaufpunkt - das Petersberg Entree - in Verbindung mit einer Ausstellung zum Festungsthema im Kommandantenhaus und eines touristischen Leitsystems. © Kosmoc Designagentur aus Leipzig | Online
Das Kommandantenhaus, wo sich der einzige Kassenzugang befindet, soll eine neue Dauerausstellung, einen Shop und einen direkten Zugang zu den Horchgängen in den Mauern bekommen.
Das Kommandantenhaus, wo sich der einzige Kassenzugang befindet, soll eine neue Dauerausstellung, einen Shop und einen direkten Zugang zu den Horchgängen in den Mauern bekommen. © Kosmoc Designagentur aus Leipzig | Online
In diesen dann barrierefrei erschlossenen Horchgängen patrouillierten einst Soldaten, um zu hören, ob sich von außen Feinde an oder unter den Mauern zu schaffen machten.
In diesen dann barrierefrei erschlossenen Horchgängen patrouillierten einst Soldaten, um zu hören, ob sich von außen Feinde an oder unter den Mauern zu schaffen machten. © Kosmoc Designagentur aus Leipzig | Online
Die eigentliche Dimension der Festung soll man anhand dieses Multimedia-Modells erfassen können. Kosmoc Designagentur aus Leipzig
Die eigentliche Dimension der Festung soll man anhand dieses Multimedia-Modells erfassen können. Kosmoc Designagentur aus Leipzig © Kosmoc Designagentur aus Leipzig | Online
Außerdem sollen Abenteuerrundgänge der Militär- oder auch der Kirchengeschichte auf dem Berg folgen.
Außerdem sollen Abenteuerrundgänge der Militär- oder auch der Kirchengeschichte auf dem Berg folgen. © Kosmoc Designagentur aus Leipzig | Online
Durch die Kronen der Bäume, über Brücken und Wege wird außerdem der sogenannte Bastionskronenpfad führen, eine besondere Art, den Petersberg zu erleben. Der barrierefreie Rundweg soll die bisher wenig angebundenen Bastionen Gabriel, Martin und Killian besser erschließen. Visualisierung: Kummer.Lupk + Partner
Durch die Kronen der Bäume, über Brücken und Wege wird außerdem der sogenannte Bastionskronenpfad führen, eine besondere Art, den Petersberg zu erleben. Der barrierefreie Rundweg soll die bisher wenig angebundenen Bastionen Gabriel, Martin und Killian besser erschließen. Visualisierung: Kummer.Lupk + Partner © Kummer.Lupk + Partner | Online
Bei Umweltschützern stößt der geplante Bastionskronenpfad jedoch auf Kritik. Visualisierung: Kummer.Lupk + Partner
Bei Umweltschützern stößt der geplante Bastionskronenpfad jedoch auf Kritik. Visualisierung: Kummer.Lupk + Partner © Kummer.Lupk + Partner | Online
Die Pläne würden das geschützte „Wäldchen“ auf der Bastion „Martin“ am Lauentor zerstören, sagte Stefanie Haupt vom BUND.
Die Pläne würden das geschützte „Wäldchen“ auf der Bastion „Martin“ am Lauentor zerstören, sagte Stefanie Haupt vom BUND. © Buga 2021 in Erfurt | Online
Von der Bastion Martin soll nämlich eine zweite Brücke den Weg bis zum Standort des ehemaligen Hohen Turms an der Buswendeschleife verlängern. Dieser Postenrundweg soll den ehemaligen Mauerverlauf der Festung nachempfinden.
Von der Bastion Martin soll nämlich eine zweite Brücke den Weg bis zum Standort des ehemaligen Hohen Turms an der Buswendeschleife verlängern. Dieser Postenrundweg soll den ehemaligen Mauerverlauf der Festung nachempfinden. © Buga 2021 in Erfurt | Online
Einen Knüller erwarten sich die Buga-Verantwortlichen von den Festungsgräben. Hier werden nach der Idee des Büros Heuschneider Gemüse, Kräuter und Blumen gepflanzt.
Einen Knüller erwarten sich die Buga-Verantwortlichen von den Festungsgräben. Hier werden nach der Idee des Büros Heuschneider Gemüse, Kräuter und Blumen gepflanzt. © Heuschneider Landschaftsarchitekten aus Rheda-Wiedenbrück | Online
Auf einer Freifläche vor der Peterskirche sollen Rock- und Popbands Musikbegeisterte bespaßen. Vor allem deutsche Künstler seien gebucht worden, erklärt Nadja Kersten, Veranstaltungs- und Kulturchefin der Buga GmbH.
Auf einer Freifläche vor der Peterskirche sollen Rock- und Popbands Musikbegeisterte bespaßen. Vor allem deutsche Künstler seien gebucht worden, erklärt Nadja Kersten, Veranstaltungs- und Kulturchefin der Buga GmbH. © Stadt Erfurt | Erfurt
Mit einem ökumenischen Andachtsort will sich die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland an der Buga beteiligen. So sieht der Siegerentwurf mit dem Titel „Der rote Faden“ aus: Entlang der Peterskirche soll sich ein Band aus Holz ziehen, das mit seinen unterschiedlichen Höhen und Breiten in einem Bereich als Sitzgelegenheit, in einem anderen als schattenspendendes Dach dient.
Mit einem ökumenischen Andachtsort will sich die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland an der Buga beteiligen. So sieht der Siegerentwurf mit dem Titel „Der rote Faden“ aus: Entlang der Peterskirche soll sich ein Band aus Holz ziehen, das mit seinen unterschiedlichen Höhen und Breiten in einem Bereich als Sitzgelegenheit, in einem anderen als schattenspendendes Dach dient. © Sanja Freihube und Lisa Nikolaus | Online
Der Entwurf kommt von den Studentinnen Sanja Freihube und Lisa Nikolaus von der Fachrichtung Architektur der Fachhochschule Erfurt. Foto: Sanja Freihube
Der Entwurf kommt von den Studentinnen Sanja Freihube und Lisa Nikolaus von der Fachrichtung Architektur der Fachhochschule Erfurt. Foto: Sanja Freihube © Sanja Freihube und Lisa Nikolaus | Online
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