Bothenheilingen. Ganz Bothenheilingen plant am kommenden Samstag eine große Benefizveranstaltung für die Menschen, die durch einen Brand alles verloren haben. Ein Volksfest aber soll es nicht werden.
Sechs Familien verloren bei einem Großbrand in Bothenheilingen vergangenen Montag ihr gesamtes Hab und Gut. Mehrere Gebäude gingen in kürzester Zeit in Flammen auf – und mit ihnen das Zuhause von 15 Menschen.
Um diese Menschen bei ihrem Neustart zu unterstützen, organisiert das ganze Dorf nun eine Benefizveranstaltung. „Am kommenden Wochenende wollen wir Bothenheilinger zeigen, dass wir zusammenstehen und das niemand im Stich gelassen wird“, sagt Ortschaftsbürgermeister André Hettenhausen (Zukunft Landgemeinde).
Auf dem Lindenberg spielen am Samstag sieben Bands und Musikgruppen für den guten Zweck. Es wird Hüpfburgen, eine Tombola, eine Pfingstbaumversteigerung und einen Flohmarkt geben. Auch für ausreichend Verpflegung ist laut Hettenhausen gesorgt.
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So viele Spenden wie möglich sollen generiert werden
Ein Volksfest aber soll es nicht werden. „Wir haben nichts zu feiern“, sagt Thomas Schulz vom Organisationsteam. Die Veranstaltung diene allein der Unterstützung derjenigen, die durch das Feuer alles verloren haben. „In diesem besonderen Fall geht es vorrangig nicht darum, einen schönen Tag zu verbringen, sondern so viel Geld wie möglich in die Kassen zu spielen“, fügt Alexander Blankenburg an.
Zudem seien alle Einsatz- und Hilfskräfte eingeladen, die am Montag vor Ort waren. „Das ganze Dorf will sich persönlich bei all den Helfern bedanken, die dazu beigetragen haben, dass Bothenheilingen nicht vollständig abgebrannt ist. Die Hilfsbereitschaft aller Beteiligten war wirklich überwältigend“, sagt André Hettenhausen.
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Und auch jetzt reißt die Hilfsbereitschaft nicht ab. „Egal wo wir um Unterstützung für unsere Veranstaltung gebeten haben – die Zusage kam sofort“, berichtet Alexander Blankenburg. So wurden ein Großteil der Speisen und Getränke, die Bierzeltgarnituren, die Hüpfburg und die Preise der Tombola gesponsert. „Hätten wir das alles selbst aufbringen müssen, wären wir mit einem fünfstelligen Betrag dabei gewesen“, sagt André Hettenhausen.
Der Wunsch zu helfen sei von allen Seiten so groß gewesen, dass Bothenheilingen ein Programm über drei Tage hätte auf die Beine stellen können. „Wir sind für so viel Unterstützung unendlich dankbar. Das hätten wir am Anfang nie gedacht“, sagt Thomas Schulz.
Entstanden sei der Gedanke für eine Benefizveranstaltung aus der Emotion heraus. „Auf der Heimfahrt von der Arbeit habe ich darüber nachgedacht, wie man den betroffenen Familien helfen könnte“, erklärt Christoph Übensee. Aus der ursprünglich kleiner gedachten Idee mit ein paar Hüpfburgen und Spendenboxen entstand innerhalb von drei Tagen schließlich ein vollgepacktes Programm. „Daran haben nicht nur die Bothenheilinger, sondern auch Menschen aus den umliegenden Dörfern mitgearbeitet. Jeder hat seine Kontakte spielen lassen und dabei ist eine Dynamik entstanden, die bewegend ist“, sagt Christoph Übensee.
Die Benefizveranstaltung ist für Samstag, 30. Juli, von 13.30 Uhr bis 22 Uhr auf dem Lindenberg in Bothenheilingen geplant.