Erfurt. Mit einer herausragenden Leistung hat der FC Rot-Weiß Erfurt in der Fußball-Regionalliga den amtierenden Nordost-Meister BFC Dynamo mit 4:1 bezwungen.

Der Höhenflug des FC Rot-Weiß in der Fußball-Regionalliga hält an. Dank einer herausragenden Leistung zwangen die Erfurter den amtierenden Nordost-Meister BFC Dynamo mit 4:1 in die Knie und verteidigten den dritten Tabellenplatz. Zu Tabellenführer Berliner AK fehlen dem Aufsteiger nach dem achten Saisonsieg nur noch zwei Punkte.

Das Hoch der Rot-Weißen mit zuvor vier Siegen in Folge hatte die Fans mobilisiert. Noch eine halbe Stunde vor dem Anpfiff gab es lange Schlangen an den Eingängen. Insgesamt fanden knapp 6000 Zuschauer den Weg ins Steigerwaldstadion. Und sie wurden nicht enttäuscht. Die beiden Erfolgsteams der vergangenen Wochen lieferten sich unter Flutlicht ein packendes Duell. Die Serie der Berliner von wettbewerbsübergreifend zehn ungeschlagenen Partien in Folge fand jedoch in Erfurt ein Ende.

Bei den Gästen kehrte Kapitän Brandt für Kleihs zurück. Die Einheimischen setzten, wie angekündigt, in der Innenverteidigung wieder auf Manu. Für ihn saß Tavarez zunächst auf der Bank. Zudem spielte Ballo für Lopes Cabral auf der linken Abwehrseite. „Das sind derzeit schon harte Entscheidungen“, sagte Trainer Fabian Gerber zu den personellen Rochaden. Doch er nehme diese Kopfschmerzen aufgrund etlicher Optionen gern in Kauf.

Es dauerte nur eine gute Viertelstunde, da hatten er und seine Schützlinge erstmals Grund zum Jubeln. Mit einem herrlichen Doppelpass hebelten Hajrulla und Ciccarelli die gegnerische Abwehrreihe aus. Und beim Torabschluss zeigte sich der Mittelstürmer eiskalt (1:0/16.) – sein vierter Saisontreffer.

Anschließend bestimmten intensive Zweikämpfe das Geschehen. Der BFC, der mit den Ex-Rot-Weißen Beck und Geurts angetreten war, ließ sich durch den Rückstand nicht aus der Ruhe bringen und lauerte auf seine Chance. Diese ergab sich in der 33. Minute gleich mehrfach: Zunächst verhinderten Flückiger und Ballo nach Duncans Kopfball gemeinsam den Einschlag. Den Nachschuss hämmerte Brandt an die Querlatte. Und kurz darauf verzog auch noch Euschen freistehend.

Mit einer herrlichen Einzelaktion samt Steilpass eröffnete der nie zu stellende Hajrulla den zweiten Abschnitt. Mergel war plötzlich auf und davon, umkurvte Hamrol und schob zum 2:0 ein. Nur zwei Minuten später folgte der nächste Aufreger: Tiliudis riss Ciccarelli um – und viele Erfurter forderten Elfmeter. Doch der insgesamt gute Schiedsrichter Schipke entschied auf Freistoß an der Strafraumkante. Diesen schlenzte Mergel über das Tor.

Nach 67 Minuten fiel aber dann das 3:0. Mergels Kopfball konnte Hamrol zwar noch abwehren, doch im Nachsetzen köpfte Nkoa ins Netz. Trotzdem gab sich der BFC nicht auf, wehrte sich vehement und konnte durch den bis dahin abgemeldeten Beck verkürzen. Einen vom Pfosten abgeprallten Ball brauchte der Angreifer nur noch über die Linie zu drücken (72.).

Den Schlusspunkt setzten allerdings wieder die entfesselten Rot-Weißen. Tavarez bediente Seidemann, und dieser traf zum 4:1-Endstand ins lange Eck (84.). Das Steigerwaldstadion glich fortan einem Tollhaus: „Hurra, der RWE ist wieder da!“, skandierten die Fans bis zum Abpfiff – und noch lange darüber hinaus.