Erfurt. Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Erfurt ist vor dem Heimspiel gegen Viktoria Berlin erneut auf dem Transfermarkt tätig geworden. Der Neuzugang passt perfekt ins Profil.

Fünf Spiele müssen die Rot-Weißen in dieser Spielzeit noch absolvieren – die Heimpartie gegen Viktoria Berlin am Samstag (13.30 Uhr) inklusive. Längst aber ist man bei den Erfurtern auf der Suche nach Verstärkungen für die neue Spielzeit und da zum dritten Mal fündig geworden.

Nach Eigengewächs David Vogt (18 Jahre) und Alexander Schmitt (23/Germania Halberstadt) verkündete der Verein am Mittwoch den Wechsel von Lucas Surek. Der 22-Jährige wechselt ebenso wie Schmitt ablösefrei von Halberstadt nach Erfurt. Der gelernte Rechtsverteidiger wurde im Nachwuchs vom Halleschen FC ausgebildet. „Mit Lucas Surek erhalten wir einen weiteren talentierten und entwicklungsfähigen Spieler, der beidfüßig ist und alle Positionen auf der linken und der rechten Seite spielen kann“, sagt Sportdirektor Oliver Bornemann und ergänzt: „Lucas verfügt über ein gutes Tempo, ist defensiv wie offensiv stark im Zweikampf und weiß genau wo das Tor steht.“

Er passt perfekt ins Profil der Erfurter, die den Weg, Nachwuchsleute rund um ein etabliertes Korsett aufzubauen, konsequent weitergehen. „Wir befinden uns aktuell in dem Bereich, hochtalentierte Spieler zu verpflichten und sind da in einem guten Zeitfenster“, sagt Bornemann.

Dass der Fokus auf junge Leute gelegt wird, ist auch für Trainer Thomas Brdaric ein Mix aus Talenteförderung und wirtschaftlichen Zwängen. „Noch winkt kein großer Investor mit dem Geld. Wir müssen deshalb an der Basis arbeiten und gute, junge Spieler herausbringen“, sagt der 44-Jährige. Im Idealfall könnten sich diese bei Rot-Weiß weiterentwickeln und bei einem etwaigen Wechsel eine Ablöse einbringen – Geld, was der klamme Verein gut gebrauchen kann.

Allerdings, wirft der frühere Nationalspieler ein, ginge es nur mit jungen Spielern in der Regionalliga nicht. Die Routiniers wie Pierre Becken, Rico Gladrow, Velimir Jovanovic oder Andis Shala, müssten diese führen. Ob neben Talenten auch erfahrene Akteure verpflichtet werden können, hängt von der Sponsoren-Gewinnung ab. „Wir haben ein vorläufiges Budget, in dem wir uns bewegen. Der Insolvenzverwalter Volker Reinhardt unterschreibt ja auch die Verträge“, verweist Bornemann auf die schwierige Situation. Nicht nur er wünscht sich, dass „bald Klarheit zum Thema Investition und Ausgliederung herrscht.“

Gegen Viktoria müssen es aber erst einmal die „Alten“ richten. Und da drohen neben den Verletzten einige Ausfälle. Tobias Hasse und Marius Wegmann sind gelbgesperrt, hinter Becken, Jovanovic und Gladrow steht ein Fragezeichen.

RW Erfurt – Viktoria Berlin, Samstag, 13.30 Uhr