Erfurt. Am Freitag spielt der FC Rot-Weiß Erfurt in Babelsberg. Vor dem Duell spricht Mittelfeldmann Erik Weinhauer über die Titelchancen im Saisonendspurt, wichtige Tore und einen persönlichen Tiefpunkt dieser Saison.

Wem drückt Erik Weinhauer in der Fußball-Bundesliga eigentlich die Daumen? Mag er lieber Kaffee oder Tee? Ist er noch Single oder vergeben? Der Mittelfeldspieler des FC Rot-Weiß Erfurt beantwortet im Gespräch mit Sportchef Marco Alles auch Fragen abseits der Regionalliga. Natürlich spricht der 22-Jährige vor allem über den spannenden Zweikampf mit Energie Cottbus und sagt, von wem er in seiner Mannschaft am meisten gelernt hat.

Titelduell mit Cottbus: Erik Weinhauer schaute gemeinsam mit Teamkollege Ben-Luca Moritz am Dienstag das Cottbuser Spiel, als dem BFC Dynamo in der Schlussphase beim Spitzenreiter noch den 1:1-Ausgleich gelang. „Das Remis ist gut für uns. Aber auch wenn Cottbus gewonnen hätte: Wir haben in den letzten vier Spielen alles selbst in der Hand.“

Regionalliga-Restprogramm: Dass noch drei Auswärtsspiele anstehen, ist für Weinhauer nicht unbedingt ein Nachteil. „Unsere Fans machen jedes Auswärtsspiel zu einem Heimspiel“, sagt er und begründet, warum er keine Angst vor dem Duell am 13. Mai in Cottbus hat: „Den Druck wird Cottbus haben vor dann bestimmt 10.000 Zuschauern. Das könnten wir vielleicht als Vorteil nutzen.“

Babelsberger Auswärtshürde: Im Hinspiel erreichte Erfurt gegen Babelsberg ein furioses 6:2, als Weinhauer in der 86. Minute eingewechselt wurde. Im Rückspiel am Freitag würde ihm ein 1:0 reichen, zumal der Tabellenelfte im gesicherten Mittelfeld nichts zu verlieren hat: „Das macht den Gegner besonders gefährlich. Klar wären viele Tore schön, denn es könnte ja am Ende ums Torverhältnis gehen. Aber zuerst zählt ein Sieg.“

RWE als furioser Aufsteiger: Weinhauer ist selbst überrascht: „Es hat wohl keiner gedacht, dass wir am 31. Spieltag als Aufsteiger noch Meister werden können. Ich bin unheimlich stolz, ein Teil dieser Mannschaft sein zu dürfen. Logisch, dass wir jetzt mehr wollen.“

Erfurter Erfolgsgeheimnis: Mit einem Durchschnittsalter von 23,1 Jahren stellt der FC Rot-Weiß eine der jüngsten Mannschaften der Liga. „Wenige von uns haben schon Drittliga-Erfahrung. Da ist der Hunger nach Erfolg extrem vorhanden, denn alle Jungs dieser Mannschaft wollen mal höher spielen als Regionalliga. Und das macht unseren Erfolg gerade aus.“

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Tiefpunkt der Hinrunde: Im Hinspiel gegen Tennis Borussia flog Weinhauer nur wenige Momente nach seiner Einwechslung mit Rot vom Platz. „Das war eine Situation, aus der ich lernen muss. Ich bin übermotiviert in den Torwart gegangen. Man hätte es bei Gelb belassen können, aber ich musste den Platzverweis akzeptieren.“

Vorbilder in der Mannschaft: Sein Lieblingsspieler ist Messi, aber wenn es darum geht, sich alltäglich als Fußballer etwas abzuschauen, dann blickt er auf Teamkollege Nazzareno Ciccarelli: „Zum Beispiel, wie ruhig er am Ball ist.“ Beeindruckt ist er auch von Andrej Startsev, der als Kapitän vorangeht und alle mitreißt: „Er will auch im Training jeden Zweikampf gewinnen. Das saugt man alles auf und will das selbst so gut hinbekommen.“

Wichtige Tore: Im Trikot von Einheit Wernigerode schoss Weinhauer im März 2022 beim 2:1 gegen Drittligist Hallescher FC seine Elf in den DFB-Pokal. Den beiden Toren im Erfurter Steigerwaldstadion misst er sogar einen höheren Stellenwert bei. „Gegen Meuselwitz habe ich vor 4000 Fans getroffen, gegen Lok Leipzig waren 6000 da. Das ist noch einmal mehr Wert.“

Thüringer Wahlheimat: Erik Weinhauer, in Quedlinburg geboren, hat noch einen Vertrag bis Juni 2024 – egal, ob Erfurt aufsteigt oder nicht. Er ist längst angekommen, fühlt sich in der Mannschaft wohl und hat sich nicht nur in die Altstadt verliebt: „In Erfurt habe ich meine Freundin kennengelernt. Es passt alles“, sagt der 22-Jährige und lacht: „Eigentlich kann ich mich hier niederlassen.“

Auswärtsspiel in Babelsberg im Livestream

Das Bewegtbild-Angebot von Funke Medien Thüringen geht in die nächste Runde: Das Medienhaus, zu dem diese Zeitung gehört, überträgt das Regionalliga-Auswärtsspiel des Tabellenzweiten FC Rot-Weiß Erfurt gegen den SV Babelsberg 03 an diesem Freitag, 5. Mai, live auf den Online-Portalen. Der Stream startet 15 Minuten vor dem Anpfiff, der um 19 Uhr im Karl-Liebknecht-Stadion erfolgt.

Funke Thüringen hat sich von Lizenzinhaber Ostsport.tv die Rechte für insgesamt zehn Regionalliga-Spiele gesichert. Für Abonnenten ist die Übertragung aus Babelsberg gebührenfrei; für alle anderen Interessierten kostet die Partie fünf Euro.