Jena. Spät kommt der FC Carl Zeiss zum Ausgleich gegen Hertha BSC II und überholt in der Tabelle noch den FC Rot-Weiß Erfurt. Das Spiel im Schnellcheck.
Fazit: Der FC Carl Zeiss Jena ist in der Fußball-Regionalliga in fast sprichwörtlich letzter Minute noch am FC Rot-Weiß Erfurt vorbeigezogen. Gegen Hertha BSC II lagen die Thüringer bis zur 89. Minute zurück, ehe Maurice Hehne doch noch zum 1:1 traf. Durch die zeitgleiche Niederlage der Erfurter bei Altglienicke sicherten sich die Jenaer, die mit ihren Chancen wucherten, dank des besseren Torverhältnis noch Rang zwei und den inoffiziellen Titel als Thüringens Nummer eins. Außerdem ist Jena die beste Rückrunden-Mannschaft der Regionalliga.
Spielverlauf: Die Jenaer übernahmen gegen die gut sortierten Berliner von Beginn an die Initiative. Gegen den Hertha-Nachwuchs um Internetstar Nader El-Jindaoui war es aber nicht leicht, eine Lücke in der Defensive zu finden. Der FCC versuchte es meist über die Außen, fand in der Zentrale aber keine Abnehmer.
Die erste richtig gute Chance hatten die Thüringer dann auch erst in der 39. Minute, als die Hauptstädter versuchten, mehr Kontrolle über das Spiel zu bekommen. Jena konterte und Pasqual Verkamp kam im Strafraum an den Ball. Sein Schuss war aber kein Problem für Hertha-Keeper Tim Goller. So ging es in einem an Möglichkeiten armen Spiel mit 0:0 in die Kabinen.
FC Carl Zeiss Jena spielt unentschieden gegen Herta II und zieht am FC Rot-Weiß vorbei
Jena-Trainer René Klingbeil reagierte nach der Pause, brachte Maximilian Krauß für Jonathan Muiomo, damit dieser mit seiner Schnelligkeit Lücken in die dichtgestaffelte Hertha-Defensivreihe reißen konnte. Und Krauß führte sich gleich mit einem Schuss ein, der allerdings im Seitenaus landete (46. Minute). Der FCC hatte erneut mehr vom Spiel, musste aber auf das schnelle Umkehrspiel der Berliner aufpassen. Und auf El-Jindaoui, der einige Fans mit ins Ernst-Abbe-Sportfeld gebracht hatte und in der 55. Minute fast mit einem Freistoß aus gut 25 Metern erfolgreich gewesen wäre.
Auf der Gegenseite scheiterte Lukas Lämmel mit einem Distanzschuss nach einem Eckball (57.). Die Begegnung nahm nun mehr Fahrt auf. Beide Teams waren risikofreudiger. Die Jenaer wollten die Führung erzwingen, fingen sich aber einen Konter ein. Mustafa Abdullatif war plötzlich völlig allein vor Zeiss-Keeper Kevin Kunz und traf zur Berliner Führung (66.).
Krauß hatte die Riesenchance auf den Ausgleich. Nach einer Flanke von Ken Gipson musste er eigentlich den Ball, nachdem sich Goller verschätzt hatte, nur noch über die Linie drücken. Aber sein Kopfball landete auf der Oberkante der Latte (77.). Jena war vor 3798 Zuschauern einfach nicht in der Lage, den Ball im Hertha-Tor unterzubringen.
Als alle schon mit einer Niederlage gerechnet hatten, kam Jena dann doch noch zum Ausgleich. Nach einem Freistoß köpfte Gipson den Ball aufs lange Eck, wo ihn Abwehrspieler Maurice Hehne in die Maschen drückte. Das späte, aber verdiente 1:1.
Tore: 0:1 Abdullatif (66.), 1:1 Hehne (89.).
Aufstellung:
Zeiss-Trainer René Klingbeil experimentierte auch im abschließenden Ligaspiel nicht. Ein Zeichen, wie Ernst dem Coach die Begegnung war. Einzig Maurice Hehne rückte gegenüber dem 4:2-Erfolg bei Lok Leipzig als neuer Spieler für Innenverteidiger Burim Halili in die Startformation. Maximilian Krauß saß nach seiner Verletzung erstmals wieder auf der Bank.
Das nächste Spiel: Ist gleichzeitig das letzte für den FCC in dieser Saison. Im Thüringer Pokalfinale empfangen die Saalestädter am kommenden Sonnabend Oberligist Wacker Nordhausen. Der Anstoß ist bereits um 12.15 Uhr.