Jena. Die Reise zum Spiel beim SV Lichtenberg 47 lief für einige FCC-Anhänger anders als erwartet. Das sagt das Bundesinnenministerium zum Polizeieinsatz.

Der Einsatz einer Bundespolizei-Einheit gegen Fans des FC Carl Zeiss Jena im Berliner Hauptbahnhof hat in den vergangenen Wochen die Bundesregierung beschäftigt. Der Jenaer Bundestagsabgeordnete und FCC-Aufsichtsrat Ralph Lenkert (Linke) hatte eine Kleine Anfrage ans Bundesinnenministerium gestellt, deren Antwort nun eingetroffen ist.

Er hatte hinterfragen wollen, ob die Polizeieinheit, die Fans im April auf dem Weg zum Auswärtsspiel gegen den SV Lichtenberg über Stunden einer erkennungsdienstlichen Maßnahme unterzogen hat, verhältnismäßig gehandelt habe. Der Tenor des Innenministeriums: „Die Bundespolizei handelte verhältnismäßig und im Einklang mit den einschlägigen rechtlichen und polizeifachlichen Bestimmungen zur Bewältigung derartiger Einsatzlagen.“

Vorwurf des Raubes bei Anhängern der SG Dynamo Dresden

Aus der mit dem Zug reisenden Gruppe von 145 Anhängern seien 15 bis 20 vermummt am Bahnhof Naumburg auf fünf Fans der SG Dynamo Dresden losgegangen und hätten Fanartikel geraubt.

„Zur Verfolgung dieser Straftaten waren durch die Bundespolizei strafprozessuale Maßnahmen bei Ankunft in Berlin erforderlich und mussten letztlich durch Anwendung unmittelbaren Zwanges durchgesetzt werden“, heißt es in der Antwort. Einige Anhänger hätten mit Gewalttätigkeiten gegen Polizeibeamte reagiert. Gegenstände zur Passivbewaffnung wie Quarzsandhandschuhe, Sturm­haube und Zahnschutz seien bei den Kontrollen entdeckt worden.

Zwei Fans des FC Carl Zeiss Jena beim Einsatz verletzt

Zwei Fans wurden beim Einsatz verletzt und mussten ins Krankenhaus. Ansonsten sei die Bundespolizei sehr fürsorglich gewesen: „Während der polizeilichen Maßnahmen hatten die Fans die Möglichkeit -- polizeilich begleitet – sich in einem Schnellrestaurant zu versorgen und die Toiletten aufzusuchen.“

Laut Bundesinnenministerium sind infolge der Straftaten während der Anreise nach Berlin 17 Personen in die Datei „Gewalttäter Sport“ neu eingespeichert worden.

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