Leipzig. Nach einer turbulenten Woche voller Gerüchte und Spekulationen um Wacker Nordhausen und die anstehende Insolvenz wurde am Sonntag ganz normal Fußball gespielt.

Gegen den starken Neuling aus Leipzig-Leutzsch gab es nach einem Spiel auf Augenhöhe, in der jedes Team eine Halbzeit lang dominierte, ein gerechtes 1:1.

Wacker bestand den Charaktertest und zeigte sich äußerlich unbeeindruckt. Präsident Nico Kleofas war vor Ort, nachdem er sich zuletzt in Nordhausen rar gemacht hatte. Reden wollte er aber nicht. „Alles gut, alles gut“, wimmelte er Journalisten ab, die Fragen stellen wollten. Dabei hätte er den engagierten Auftritt seiner Spieler loben können, die Chemie zunächst beherrschten. Kammlott hatte schon nach drei Minuten die Chance zur Führung. Auch Chemie mischte mit, doch Keßler traf nach einer Harakiri-Aktion von Torwart Guderitz das leere Tor nicht (28.).

Insgesamt schlugen die Gäste die technisch feinere Klinge. Nach der Pause belohnten sie sich dafür. Mickels zog aus 22 Metern ab, und der Ball passte in den Winkel – 0:1.

Doch dann besann sich Chemie. Erst vergab Wajer (62.) völlig frei, dann hämmerte Bury den Ball aus spitzem Winkel in die Maschen (66.) – Ausgleich. Kirsteins Schuss wurde auf der Linie abgewehrt (73.), zu guter Letzt scheiterte auch Bury allein vor Torwart Guderitz (77.). Nordhausens Interimstrainer Tino Berbig sprach von einem verdienten Unentschieden und war stolz auf seine Elf: „Wir sind enger zusammengerückt, haben ein gutes Spiel gezeigt. Am Ende hat Chemie gedrückt, das Remis war gerecht.“