Nordhausen. Nach dem Halbfinal-Triumph gegen Jena lässt Wacker-Trainer Scholz heute im Spitzenspiel beim Berliner AK rotieren.

Beim morgendlichen Training nach dem Po­kal-Triumph lachten nur die Augen der wackeren Pokalhelden. „Die meisten Jungs haben nicht so gut ausgesehen, nachdem sie gegen Jena gelaufen sind, bis bei manchen die Krämpfe kamen“, sagte Trainer Heiko Scholz.

Zeit für das große Feiern blieb nicht nach dem hochverdienten 2:0 (1:0)-Sieg gegen den Drittligisten. Mit dem Regionalliga-Spitzenspiel beim Berliner AK steht am heutigen Sonnabend (13.30 Uhr) schließlich schon die nächste große Herausforderung für die Nordhäuser an. Scholz wäre übrigens mit einem Punkt im Poststadion schon zufrieden, sagt er. „Gewännen wir dann am Dienstag zuhause gegen den BFC, wären wir mit Herthas Amateuren weiter gut im Rennen um Platz drei“, so Scholz. Dieser dritte Platz ist das realistische Saisonziel für die Nordhäuser, nachdem ihnen Chemnitz und dann auch der Berliner AK im Saisonverlauf davongeeilt waren.

Scholz erwartet Taten statt Worte

In Berlin muss Scholz wohl oder übel rotieren. „Es werden wahrscheinlich vier oder fünf Spieler auflaufen, die bisher noch nicht so oft Spielpraxis hatten“, sagt Scholz und fügt an: „Da können sie sich gleich für einen neuen Vertrag empfehlen.“ Der Trainer erwartet von den naturgemäß unzufriedenen Edelreservisten gegen den BAK Taten statt Worte. Die endgültige Aufstellung macht Scholz aber von den letzten – vor allem körperlichen – Trainingseindrücken abhängig. „Mal sehen, wer da noch auf der Felge läuft", sagte der Trainer. Man werde beim BAK versuchen, vor allem Konter zu setzen. „Die haben immer wieder gute Spieler, sind technisch bestens ausgebildet. Da müssen wir gut verteidigen“, sagte ehemalige Bundesliga-Profi. So gut wie im Pokalknaller gegen den FC Carl Zeiss Jena, als nach Mickels‘ Tor zum 2:0 in der Schlussminute sogar etliche über 80-jährige Wacker-Anhänger vor Freude mehr als einen halben Meter hoch sprangen. Schon Kammlotts 1:0 (16.) hatte den Albert-Kuntz-Sportpark, gefüllt mit 2460 Zuschauern, in den Ausnahmezustand versetzt.

Wacker Nordhausen siegt 2:0 gegen FC Carl Zeiss Jena im Pokal-Halbfinale

Fußball Pokal Halbfinale in Nordhausen AKS- FSV Wacker 90 Nordhausen gegen Carl Zeiss Jena 2:0. Foto: Christoph Keil 
Fußball Pokal Halbfinale in Nordhausen AKS- FSV Wacker 90 Nordhausen gegen Carl Zeiss Jena 2:0. Foto: Christoph Keil  © zgt
Im Bild Oliver Genausch. Foto: Christoph Keil 
Im Bild Oliver Genausch. Foto: Christoph Keil  © zgt
Im Bild Oliver Genausch. Foto: Christoph Keil 
Im Bild Oliver Genausch. Foto: Christoph Keil  © zgt
Im Bild Oliver Genausch. Foto: Christoph Keil 
Im Bild Oliver Genausch. Foto: Christoph Keil  © zgt
Im Bild Torschütze Carsten Kammlott. Foto: Christoph Keil 
Im Bild Torschütze Carsten Kammlott. Foto: Christoph Keil  © zgt
Im Bild Torschütze Carsten Kammlott. Foto: Christoph Keil 
Im Bild Torschütze Carsten Kammlott. Foto: Christoph Keil  © zgt
Im Bild Torschütze Carsten Kammlott. Foto: Christoph Keil 
Im Bild Torschütze Carsten Kammlott. Foto: Christoph Keil  © zgt
Im Bild Torschütze Carsten Kammlott. Foto: Christoph Keil 
Im Bild Torschütze Carsten Kammlott. Foto: Christoph Keil  © zgt
Im Bild das Duell zwischen Pichinot und Eismann. Foto: Christoph Keil 
Im Bild das Duell zwischen Pichinot und Eismann. Foto: Christoph Keil  © zgt
Im Bild Torschütze Carsten Kammlott. Foto: Christoph Keil 
Im Bild Torschütze Carsten Kammlott. Foto: Christoph Keil  © zgt
Im Bild Torschütze Carsten Kammlott. Foto: Christoph Keil 
Im Bild Torschütze Carsten Kammlott. Foto: Christoph Keil  © zgt
Im Bild das Duell zwischen Pichinot und Eismann. Foto: Christoph Keil 
Im Bild das Duell zwischen Pichinot und Eismann. Foto: Christoph Keil  © zgt
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Es war ein Nordhäuser Sieg fast ohne Zittern. „So wie unsere Abwehr heute gespielt hat, sind wir nur vor der Pause mal ein bisschen in Schwierigkeiten geraten. In der zweiten Hälfte hatte Jena dann gar keine Torchance mehr“, meinte Torjäger Carsten Kammlott. „Ich hätte uns etwas früher beruhigen können, aber ich habe nicht aufgeben und am Ende doch noch mein Tor gemacht“, meinte Joy-Lance Mickels, der schon früher mit drei Top-Chancen den Deckel hätte drauf machen können.

Größter Erfolg für Kleofas „nach zehn guten Jahren“

Der schwergewichtige Präsident Kleofas saß derweil fix und fertig am Spielfeldrand, während seine Spieler mit den Fans „Humba-Humba-Tätärä“ tanzten. „Nach zehn guten Jahren endlich dieser Erfolg. Wenn alle im Kopf einigermaßen klar bleiben, werden wir den Pokal jetzt holen. Heute bin ich stolz, Präsident dieses Vereins zu sein. Ein großer Tag für Nordhausen“, so der hyperaktive Wachschutz-Unternehmer. Seine hübsche Tochter Jennifer grinste daneben. „Jetzt hat Papa mindestens eine Woche gute Laune, und es ist egal, ob ich beim Reitturnier im Immenrode mit meinen Pferden zu viele Stangen abräume.“

Am Sonntag werden das Wacker-Team und sein Präsidium neben dem Reitplatz traditionell ein bisschen Kleinfeldfußball spielen. Nico Kleofas wird sicher auch mal vor den Ball treten. Ob er dabei noch so richtig gute Laune hat, hängt sicher auch vom Auftritt seiner Männer heute beim Berliner AK ab.

Berliner AK – Nordhausen, heute 13.30 Uhr, Poststadion Berlin

Kommentar: Pokal mehr als ein Trostpreis

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