Nordhausen. Der Landrat will beim Land um weitere Förderung für Ausbau zur Drittliga-Tauglichkeit ringen. Kreistag berät dazu am Mittwoch.

Der Albert-Kuntz-Sportpark des Fußball-Regionalligisten Wacker Nordhausen soll endlich drittligatauglich gemacht werden. Allerdings wird das nicht billig. Landrat Matthias Jendricke (SPD) hält weitere zehn Millionen Euro Förderung vonnöten für die zweite Bauphase ab 2022. Die erste soll mit rund 8,5 Millionen Euro gestemmt werden.

Der am Mittwoch tagende Kreistag soll Jendricke via Beschluss ermächtigen, um eben diese Fördermittel beim Land Thüringen zu ringen. „In Oberhof steht 2023 neben der Biathlon-WM die Rennrodel-WM an und das Land investiert bis dahin dort 50 Millionen Euro. Da müssen wir nicht so bescheiden sein“, meint Jendricke mit Blick auf den jüngsten Thüringen-Pokal-Sieg der Wacker-Fußballer.

Viele Sanierungen und weiterer Kunstrasenplatz

Er weiß, was er will: Der Hauptrasenplatz soll eine neue Drainage bekommen. Ein weiterer Kunstrasenplatz soll her. Für die Drittligatauglichkeit des Stadions müssten auch Heimblock und Gegengerade saniert werden und in vier separate Sektoren aufzuteilen sein. Nicht zuletzt sähe Jendricke gern ein neues Wirtschaftsgebäude auf dem Gelände und das Sozialgebäude für die Nachwuchsmannschaft saniert.

All dies ist zurzeit noch nicht finanzierbar, trotz reichlich Fördermitteln: Ministerin Birgit Keller (Linke) hatte Ende vorigen Jahres einen Sieben-Millionen-Euro-Förderbescheid nach Nordhausen gebracht, zwischenzeitlich sagte auch der Bund seine Unterstützung zu: Aus dem Kommunal-Invest-Programm soll eine Million Euro fließen. „Wir sind berücksichtigt, werden Ende August unser Projekt in Berlin vorstellen“, zeigt sich Jendricke erfreut.

Doch genügt das derzeit vorhandene Geld zunächst nur für das Dringlichste, um in der Regionalliga zu spielen: Eine neue überdachte Haupttribüne für 1000 Zuschauer soll gebaut werden, ein dreigeschossiges Multifunktionsgebäude soll sich direkt anschließen. Der Gästeblock ist als Stehplatztribüne vorgesehen. Nicht zuletzt sollen kleinere Nachwuchstrainingsplätze zwischen Haupttribüne und Hotel entstehen. Das bestehende Sozialgebäude indes kann zunächst nur grundlegend ertüchtigt werden.

Baustart im Albert-Kuntz-Sportpark soll zu Jahresende sein, vorbereitende Arbeiten beginnen im Herbst. Die Planungsleistungen sind ausgeschrieben, im Landratsamt will man die Aufträge im Juli vergeben.

Echte Kostenschätzungen für die zweite Bauphase ab 2022 liegen noch nicht vor. „Bei einem entsprechenden politischen Signal der neuen Landesregierung würden wir die Zehn-Millionen-Euro-Forderung planerisch untersetzen“, kündigt der Landrat an. Den Blick für die anderen Sportstätten im Kreis habe er auch: „Hilft uns das Land beim Albert-Kuntz-Sportpark, entlastet das den Landkreis und es wird einfacher, Mittel für die anderen Sportplätze und Turnhallen bereitzustellen.“