Berlin. Die Lage am Energiemarkt entspannt sich allmählich. Wo die Preise für Strom und Gas sinken – und wo Energie besonders günstig ist.

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar letzten Jahres leiden Verbraucher unter den stark gestiegenen Energiepreisen. Doch einem Medienbericht zufolge besteht nun Hoffnung auf eine Entspannung bei Strom- und Gastarifen: Wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf das Vergleichsportal Verivox berichtet, kommen die sinkenden Preise der Energiebörsen auch bei den lokalen Grundversorgern an. Damit könnten Strom und Gas für Verbraucher in den nächsten Monaten deutlich günstiger werden.

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Laut dem Bericht sollen im Mai, Juni und Juli 91 Stromversorger ihre Preise senken, wodurch die Tarife hier um durchschnittlich 14 Prozent günstiger werden. Für den gleichen Zeitraum kündigten auch 80 Gasversorger an, ihre Tarife zu senken, was eine durchschnittliche Preisreduzierung um 23 Prozent zur Folge hätte.

Gas- und Strompreise: Überregionale Anbieter oft günstiger

Trotz dieser Aussichten geht mit der Analyse von Verivox ein Wermutstropfen für Verbraucher einher. Denn insgesamt "bleibt das Preisniveau hoch", wie die "Süddeutsche Zeitung" schreibt. Eigentlich gelten seit Januar die von der Ampel-Regierung beschlossenen Preisbremsen: Strom darf nicht mehr als 40 Cent pro Kilowattstunde kosten, Gas nicht mehr als 12 Cent. Bei Preisen darüber sollte der Staat die Mehrkosten tragen.

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Allerdings liegen laut der Verivox-Analyse die Tarife in der Grundversorgung für Strom und Gas immer noch 80 bis 90 Prozent über dem gesetzlich festgelegten Deckel. Bei den überregionalen Versorgern ist das anders. Hier liegen die Preise häufig deutlich unter den Preisbremsen, weshalb für Verbraucher ein Wechsel in Betracht kommen könnte. Verivox-Energieexperte Thorsten Storck sagte der "Süddeutschen Zeitung", "durch einen Wechsel aus der Grundversorgung kann ein Haushalt daher im Schnitt über 500 Euro bei Strom und über 600 Euro bei Gas einsparen".

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Verbraucherschützer warnen laut der Zeitung aber davor, nur auf die günstigsten Anbieter zu schauen. Gerade mit sogenannten Energiediscountern habe es während der Energiekrise immer wieder Probleme gegeben, sagte Hans Weinreuter, Energieexperte bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Die Verbraucherzentrale könne Verbrauchern Auskunft darüber geben, "welche Firmen in der Vergangenheit auffällig geworden sind". (fmg/dpa/afp)