Erfurt. Ein Albumklassiker, der fast anders geheißen hätte. Christian Werner über „The dark Side of the Moon“ von Pink Floyd.

Dumm gelaufen: Als die Musiker von Pink Floyd 1972 entschieden hatten, ihr neues Album „Dark Side of the Moon“ zu nennen, war eine andere Band schneller. Medicine Head aus den USA veröffentlichte ein Album mit diesem Namen und einem „The“ davor. Pink Floyd, die ihr unveröffentlichtes Werk bereits live aufführte, änderte den Arbeitstitel der Platte kurzerhand in „Eclipse“, einem Song des Albums.

Das Cover des Albums „Dark Side of the Moon“ von Pink Floyd.
Das Cover des Albums „Dark Side of the Moon“ von Pink Floyd. © Warner Music

Dass eines der meistverkauften (50 Millionen Einheiten) und ikonenhaft aufgeladenen Alben der Musikgeschichte am Ende doch seinen bekannten Titel erhielt, lag am ausbleibenden Erfolg der Platte von Medicine Head. Pink Floyd kehrte wieder zu ihrer ersten Idee zurück plus "The".

Idee des Konzeptalbums stammt von Roger Waters

Das von Bassist Roger Waters erdachte Konzeptwerk aus dem Jahr 1973 behandelt scheinbar ewig aktuelle Themen wie Gier, Macht, Krieg, Entfremdung und Wahnsinn. Ein wichtiger Impuls für das Album waren die mentalen Probleme des bereits 1968 ausgestiegenen Gründungsmitglieds Syd Barrett.

Pink Floyds "The Dark Side of the Moon" gestern und heute

Für das 50-jährige Jubiläum von
Für das 50-jährige Jubiläum von "The dark Side of the Moon" hat die Band ein Logo anfertigen lassen. © Warner Music | Warner Music
Pink Floyd zur Zeit der Veröffentlichung von
Pink Floyd zur Zeit der Veröffentlichung von "The dark Side of the Moon". Von links: Richard Wright, Nick Mason, Roger Waters und David Gilmour. © Warner Music | Hipgnosis/Pink Floyd Music Ltd.
David Gilmour (links) und Roger Waters von Pink Floyd bei einem Konzert der Tour zu
David Gilmour (links) und Roger Waters von Pink Floyd bei einem Konzert der Tour zu "The dark Side of the Moon". Das Foto stammt aus einem Bildband, der einer neuen Box zum Album beiliegt. © Warner Music | Jill Furmanosvky
Das berühmte Cover des Albums
Das berühmte Cover des Albums "The dark Side of the Moon" von Pink Floyd. © Warner Music | Warner Music
Für die Box zum 50. Jubiläum wurde das Cover bearbeitet.
Für die Box zum 50. Jubiläum wurde das Cover bearbeitet. © Warner Music | Warner Music
Pink Floyd spielen ein Konzert auf der Tournee zu
Pink Floyd spielen ein Konzert auf der Tournee zu "The dark Side of the Moon". Das Album wurde bei den Konzerten komplett gespielt. © Warner Music | Hipgnosis/Pink Floyd Music Ltd.
Pink Floyd backstage: (von links) Richard Wright, Nick Mason, Roger Waters und David Gilmour.
Pink Floyd backstage: (von links) Richard Wright, Nick Mason, Roger Waters und David Gilmour. © Warner Music | Jill Furmanovsky
Im deutschen Edel-Verlag ist ebenso ein Bildband zum Jubiläum des Albums erschienen. Rechts vorn: David Gilmour, daneben: Roger Waters.
Im deutschen Edel-Verlag ist ebenso ein Bildband zum Jubiläum des Albums erschienen. Rechts vorn: David Gilmour, daneben: Roger Waters. © Warner Music | Hipgnosis/Pink Floyd Music Ltd.
Eine Show von der
Eine Show von der "The dark Side of the Moon"-Tour im Wembley-Stadion gibt es als Live-Album. © Warner Music | Warner Music
Roger Waters hat
Roger Waters hat "The dark Side of the Moon" neu eingespielt und will es noch in diesem Jahr neu veröffentlichen. Das Foto zeigt ihn im März 2023 bei einem Konzert im Palau Sant Jordi in Barcelona im Rahmen seiner "This is not a drill Tour". © dpa | Lorena Sopêna
Die Musik von Pink Floyd hat immer noch viele Fans. Das Cover-Projekt
Die Musik von Pink Floyd hat immer noch viele Fans. Das Cover-Projekt "The Australian Pink Floyd Show" füllt regelmäßig Hallen mit der Aufführung von Songs der Band. © FUNKE FOTO SERVICES | Thorsten Ahlf
"The Australian Pink Floyd Show" bei einem Konzert in der Barclays Arena in Hamburg. © FUNKE FOTO SERVICES | Thorsten Ahlf
Im Jahr 2018 öffnete die Pink-Floyd-Ausstellung in Dortmund. Auch das fliegende Schwein vom
Im Jahr 2018 öffnete die Pink-Floyd-Ausstellung in Dortmund. Auch das fliegende Schwein vom "Animals"-Album war dabei. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Nick Mason, Drummer von Pink Floyd, bei der Pressekonferenz zur Ausstellung.
Nick Mason, Drummer von Pink Floyd, bei der Pressekonferenz zur Ausstellung. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Pink Floyd waren anfangs mehr für ihre Sounds und Effekte bekannt. Die Gesichter der Musiker kannten lange Zeit viele Fans nicht.
Pink Floyd waren anfangs mehr für ihre Sounds und Effekte bekannt. Die Gesichter der Musiker kannten lange Zeit viele Fans nicht. © Warner Music | Hipgnosis/Pink Floyd Music Ltd.
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Dieser Tage feiert „The dark Side of the Moon“ sein 50. Jubiläum. Es gibt einen Bildband, und Waters hat will Platte noch in diesem Jahr erneut veröffentlichten - neu eingespielt. Angeblich ohne Gitarren, definitiv aber ohne seine Ex-Bandkollegen.

Das Original-Album erscheint remastered auf CD und Vinyl, allerdings nur erhältlich in einer Box – und ohne das übliche nie zuvor gehörte Archiv-Material. Sound-Enthusiasten dürften sich aber an mehreren Mixen der Platte auf einer DVD und zwei Blu-Rays erfreuen.

Außerdem gehören zum Paket ein Bildband, zwei Singles sowie das bekannte, aber lohnende Konzert „Live at Wembley Empire Pool, London, 1974“ auf CD und Vinyl, die es auch einzeln gibt.

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Das achte Album Pink Floyds war mehrfach eine Zäsur für die Band. Bisher war sie als psychedelische Prog-Rock-Band bekannt, mit ausufernden Sound- und Songexperimenten. Die Soundcollagen hat auch „The dark Side …“, versteckt zwischen Songs, die sich deutlicher als sonst an kurzen und eingängigen Pop-Strukturen orientieren wie „Time“, „Money“ oder „Us and Them“.

Opulente Klanglandschaften

Die Band erschloss sich mit schwierigen Themen, opulenten, ungewöhnlichen, aber prägnanten Klanglandschaften ein neues (Millionen-)Publikum, das auch die folgenden Alben „Wish you were here“, „Animals“ und „The Wall“ kaufte. Für einige „alte“ Fans grenzte das dennoch an Ausverkauf.

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Das Cover wurde, wie schon die Kuh auf „Atom Heart Mother“, vom Designer-Team Hipgnosis entworfen und erfreut sich bis heute eines kultisch verehrten und monetär lohnenden Wiedererkennungswertes, für den Marketingexperten ihre Großmutter verkaufen würden.

Wir stellen in #langenichtgehört vergessene, verkannte oder einst viel gehörte Alben vor.

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