Erfurt. Wir haben in die neuen Alben reingehört von June Cocó und Ruston Kelly.
Gospel (im ersten Stück „Super Power“), Flowerpower-Girlpop („Crazy“) oder nordisch-melancholische Sommerballade („Summer Rhapsody“). June Cocó zeigt auf ihrem dritten Album „Infinite Mode“ eine beeindruckende Vielseitigkeit, probiert sich aber durchweg mehr als sonst an der großen Pop-Produktion.
Das Understatement des Indie-Selbstverständnisses und die große Geste des Mainstreamsounds vereint Cocó, die eigentlich Stefanie Stieglmaier heißt und aus dem fränkischen Schwabach stammt, mühelos. Was würde wohl passieren, wenn die in Berlin lebende Sängerin mit „The Spark“ beim ESC starten würde?
Ruston Kelly verarbeitet private Umwälzungen
Er lebte mehrere Monate allein in einem 120 Jahre alten Haus in Portland/Tennessee: Ruston Kelly hat während der Renovierung des Gebäudes private Umwälzungen, wie seine öffentlich-intensive Scheidung von Country-Superstar Kacey Musgraves, verarbeitet – und in dieser Kontemplation sein drittes Album „The Weakness“ geschrieben.
Fast alle Songs hat Kelly nur mit Produzent Nate Mercereau eingespielt, viele der vorwiegend Akustikgitarrendemos mit wenigen, intensiven Effekten angereichert. Melancholischer, zuweilen hoffnungsfroher Indie-Rock mit Softpunkattitüde zwischen spätem Ryan Adams und frühen Goo goo Dolls.
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