Berlin/Erfurt. Das Weltall steckt voller Überraschungen. Vieles, was Astrophysiker jahrhundertelang dachten zu wissen, kann heute dank moderner Teleskope, Sonden und Satelliten als nicht mehr gültig zu den Akten gelegt werden. Diesmal: Andromeda.

Die Galaxie, in der die Erde ihre Bahn um die Sonne zieht, nennt man Milchstraße. Wahrscheinlich hat man sie so genannt, weil sie am Nachthimmel wie ein großer langgezogener Fleck vergossener Milch ausschaut. Allerdings sind das keine Milchreste sondern Milliarden von Sternen (Sonnen). In einer Galaxie kreisen außer den Planeten noch eine unsagbar große Mengen an Staub, Steinen und Eis herum. Die Milchstraße ist vom Typ her eine Spiralgalaxie und hat einen Durchmesser von 100.000 Lichtjahren. Das bedeutet, dass man 100.000 Jahre benötigt, um von einem zum anderen Ende zu gelangen.

Forscher haben herausgefunden, dass nahezu jede Galaxie mindestens eine oder gleich mehrere Begleit-Galaxien hat. Der Begleiter der Milchstraßen-Galaxie ist die Andromeda-Galaxie. Sie ist etwa 2,5 Millionen Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt. Ihr Durchmesser ist laut Max-Planck-Institut mit rund 200.000 Lichtjahren etwa doppelt so groß wie der der Milchstraße. Auch in Sachen Sterne hat die Andromeda-Galaxie mit schätzungsweise 1 Billion Sternen wesentlich mehr zu bieten. Von der Erde aus ist sie bei ganz guten Lichtverhältnissen (also ausreichend Dunkelheit) bereits mit bloßem Auge am nördlichen Nachthimmel in der Nähe der Sternbilder Pegasus und Kassiopeia zu sehen. Andromedas wissenschaftliche Name lautet übrigens „M31“, nach dem „Messier-Katalog“ des französischen Astronomen Charles Messier (1730 - 1817), der seinerzeit damit begann, die Objekte am Nachthimmel (Sternenhaufen, Nebel, etc.) in einem Katalog aufzulisten.

Berechnungen haben ergeben, dass beide Objekte mit einer Geschwindigkeit von rund 266 Kilometern pro Sekunde aufeinander zu rasen. Das bedeutet, dass Andromeda und die Milchstraße in vier bis zehn Milliarden Jahren miteinander kollidieren werden.

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