Landkreis Gotha. Ausstellung zur Gothaer Industriegeschichte. Die Bundeswehr lädt zum Wandern ein. Gierstädt feiert mit vollem Programm.

Offene Höfe und alte Schätze in Wandersleben

Zum Tag der offenen Höfe, 20. April, haben Einwohner Wanderslebens wieder Einblicke in historische Gebäude gegeben. Neben dem mittelalterlichen Wohnturm konnte auch der Henningshof kostenlos besichtigt werden. Privatpersonen öffneten ihre Tore und luden zum Stöbern auf Flohmärkten ein.

Bei Siegrun Kanngießer in der Kirchstraße gab es Kunstwerke sowie alte landwirtschaftliche Geräte zu sehen. Ein besonderes Exponat war eine Schreibmaschine des Typs Mignon 4 von der Firma AEG. Das Exemplar von Siegrun Kanngießer gehörte einst ihrem Großvater Walter Heinze (1888 – 1971).

Das Modell Mignon 4 wurde zwischen 1923 und 1933 hergestellt. Auf einer drehbaren Typenwalze befinden sich die Zeichen. Mit der Nadel auf der linken Seite wählt man den gewünschten Buchstaben und die Walze stellt das Zeichen ein. Ein Taster löst den Druck aus, der andere ein Leerzeichen. tl

Beim Tag der offenen Höfe gewährte auch Siegrun Kanngießer Einblicke in ihr Anwesen. Im Bild zeigt sie eine alte Mignon-Schreibmaschine ihres Großvaters Walter Heinze.
Beim Tag der offenen Höfe gewährte auch Siegrun Kanngießer Einblicke in ihr Anwesen. Im Bild zeigt sie eine alte Mignon-Schreibmaschine ihres Großvaters Walter Heinze. © Funke Medien Thürigen | Tobias Leiser

Wieder ein Wandertag auf dem Übungsplatz

Auch dieses Jahr wird es am 27. April einen Wandertag auf dem Standortübungsplatz der Bundeswehr in Ohrdruf geben. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, kann das Gelände gemeinsam mit Angehörigen des Aufklärungsbataillons 13 erkundet werden. Es werden vier Strecken mit Gesamtlängen von 9, 15,5, 20,5 sowie 32,5 Kilometer ausgewiesen.

Die Versorgung übernehmen die Interessengemeinschaft Schloss Ehrenstein e.V. und die Bundeswehr. Die Wanderrouten können von 6 bis 12 Uhr angetreten werden. Der Wandertag endet um 18 Uhr. Treffpunkt ist der Eingang zum Standortübungsplatz am Halbmondsweg. Die Teilnahme kostet zwei Euro. Seit 2009 organisieren die Stadt und die Bundeswehr jedes Jahr den Wandertag auf dem Gelände.

Die Nutzung der ausgeschilderten Straßen und Wege erfolgt auf eigene Gefahr. Gefundene Blindgänger und Munitionsteile dürfen nicht berührt werden und sind an das Aufsichtspersonal zu melden. Außer auf den ausgewiesenen Rastplätzen herrscht ein generelles Rauchverbot aufgrund von Brandgefahr. Hunde müssen während der Wanderungen angeleint werden. Der Standortübungsplatz darf nicht mit Fahrrädern oder Mountainbikes befahren werden. red

Gärtnereien öffnen Türen

Thüringen läutet das Gartenjahr 2024 ein. Wie der Landesverband Gartenbau mitteilte, präsentieren sich am Samstag, 27. April, wieder 15 Pflanzenzüchter und Gärtner im gesamten Freistaat anlässlich des Tags der offenen Gärtnereien. Aus dem Landkreis Gotha beteiligt sich das Unternehmen „Fahner Obstbau“ in Gierstädt, in der Straße Große Hecke 2. Weitere Informationen sowie Gärtnereien finden Sie unter www.gartenbau-in-thueringen.de. red

Liberale unterstützen Kandidatin der CDU

Die Liberalen im Landkreis unterstützen die parteilose Landratskandidatin Jana Röse für die Wahl am 26. Mai. Röse kandidiert für die CDU. Man sei davon überzeugt, dass sie die Verwaltung des Landkreises endlich ins 21. Jahrhundert befördern, teilte der Kreisvorsitzende der FDP Christian Döbel mit. „Ob verfehlte Coronapolitik oder gescheiterte Flüchtlingspolitik – wir müssen nun mit einer neuen Leitung der Kreisverwaltung nach vorn schauen“, sagte Döbel. Dafür setzte er insbesondere seine Hoffnungen in die Kandidatin.

In ihrem Wahlprogramm sprechen sich die Liberalen für den Erhalt von Grundschulen im ländlichen Raum aus, um Schulwege kurzzuhalten. Den Bau eines neuen Landratsamtes lehne man ab; das Prestigeprojekt sei unsinnig. Weiterhin soll die Verbraucherberatungsstelle in Gotha wiederbelebt werden. Das Amt für Wirtschaftsförderung solle die Ansiedlung von technologiebasierten Unternehmen stärker in den Fokus rücken.

Die Liberalen wollen sich auch dafür starkmachen, Steuern und Abgaben sowie die Bürokratie insbesondere für die Unternehmen deutlich zu senken. Um wilder Müllentsorgung entgegenzuwirken, sieht die Partei die Möglichkeit, eine regelmäßige und straßenzugsweise Sperrmüllentsorgung zu organisieren. red

Ausstellung zur Gothaer Industriegeschichte

Der Verein für Stadtgeschichte Gotha konnte bereits vor einem Vierteljahrhundert im Rahmen des Förderprojektes „Orte deutscher Geschichte in den neuen Bundesländern“ das Thema Gothaer Industriegeschichte bearbeiten. Als Ergebnis entstanden 2001 die Wanderausstellung „Von der herzoglichen Residenz zur Industriestadt“ und ein Jahr später das gleichnamige Buch. Als Beitrag zum Thüringer Themenjahr „Industrialisierung und soziale Bewegungen“ konnte die alte Ausstellung 2018 in Form von 18 Roll-ups neu konzipiert und in der Gedenkstätte Tivoli präsentiert werden.

Coronabedingt konnte sie danach lediglich im Arnoldi-Treff der Baugesellschaft gezeigt werden. Nun ergab sich die Möglichkeit, sie in einem Gothaer Industriedenkmal zu präsentieren. Die Rede ist von der in der alten Ziegelei von Robert Friedrichs ansässigen GET GmbH in der Friemarer Straße 38. Bereichert wird die Ausstellung durch originale Produkte und Prospekte aus der Gothaer Industriegeschichte, die in zwei Vitrinen ausgestellt werden. Unter anderem sind Produkte der Metallwarenfabrik „Philipp Harjes“, des Ruppelwerks, der Gothaer Brauereien, Porzellanfabriken und natürlich auch zwei Friedrichs-Dachziegeln zu bewundern.

Eröffnet wird die in dieser Form einzigartige Ausstellung am Mittwoch, 24. April, um 10 Uhr. Der Vereinsvorsitzende und damalige Projektleiter Matthias Wenzel gibt einleitende Erläuterungen. Dazu sind alle Interessenten willkommen. Sie ist noch bis zum Herbst 2024 zu den Öffnungszeiten der GET GmbH kostenfrei zu besichtigen. Das Begleitbuch kann zur Ausstellungseröffnung für inzwischen nur noch 9,90 Euro käuflich erworben werden. red

Dominique Görlitz berichtet über Argonauten der Steinzeit

Der aus Gotha stammende Experimentalarchäologe Dominique Görlitz berichtet am Mittwoch, 24. April, ab 17 Uhr im Gemeinschaftshaus Goldbacher Siedlung, Goldbacher Straße 44, unter dem Titel „Die Argonauten der Steinzeit“ über seine letzte Abora IV-Expedition. Als Co-Referent fungiert der Gothaer Peter Schmolke. Dazu sind alle Interessenten kostenfrei eingeladen. mwe

Volles Programm zum 126. Blütenfest in Gierstädt

Zum 126. Mal begeht Gierstädt am kommenden Wochenende das traditionelle Blütenfest. Samstag, 27. April, und Sonntag, 28. April, jeweils von 10 bis 18 Uhr, lockt der Ort in der Fahner Höhe mit einem umfangreichen Programm. Den Auftakt bildet am Freitagabend ein Lagerfeuer im Obstpark.

Wie die Interessengemeinschaft Fahner Höhe mitteilte, seien Plantagen geöffnet und es würden Wanderungen zum Thema Obstbau sowie Schnitt- und Pflanzenschutz angeboten. Die Touren beginnen jeweils um 11 Uhr am Hofladen im Obstpark. Am Sonntag, um 6.30 Uhr, geht Andreas Fleischmann mit Frühaufstehern auf Vogelstimmenwanderung. Treffpunkt ist der Parkplatz am Ortsausgang Gierstädt in Richtung Gotha.

Erstmals wird es auch geführte Radtouren geben. Diese starten am Samstag sowie am Sonntag um 11 und 14 Uhr am Hofladen. Teilnehmer haben die Wahl zwischen einer Strecke von acht oder 15 Kilometern. Das Programm auf der Festbühne im Gewerbepark läuft jeweils von 10 bis 18 Uhr. Walter Groß und seine Musikanten läuten das Blütenfest am Samstag mit einem Frühschoppen ein. Danach folgen Aufführungen der Kinderchöre und ein Auftritt der Gruppe „Rock Moon“. Das Frühschoppen am Sonntag wird von „Hainichfeuer“ begleitet. Im Anschluss spielen die „Gierstädter Musikantenscheune“ sowie Katharina Herz.

Für die kleinen Gäste stellt der Blütengarten der Vereine nebenan eine Hüpfburg sowie eine mobile Kegelbahn auf. Am Grünen Klassenzimmer im Obstpark lädt ein Trampolin zum wilden Hüpfen ein. Dort starten auch die Traktorfahrten durch die Baumblüte. Am Samstag, ab 15 Uhr, können Kinder das Stück „Die Schöne und das Biest“ verfolgen. Die Vorführung „Spiderman mit Arielle“ beginnt am Sonntag ebenfalls um 15 Uhr. Das Obstbaumuseum in Kleinfahner hat an beiden Tagen von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Parken und Eintritt sind zu allen Veranstaltungen frei. red

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