Erfurt. Lukas Schellenberg ist zurück im Tor des FC Rot-Weiß. Im Sport-Talk spricht über den Kampf um die Nummer eins, soziale Medien und Erfurter Saisonziele.

Gegen Energie Cottbus kehrte Lukas Schellenberg zurück ins Tor beim FC Rot-Weiß Erfurt. Im Sport-Talk mit Marco Alles erzählt der 23-jährige Schlussmann des Regionalligisten über den Kampf um die Nummer eins im Erfurter Kasten, welche Torhüter-Größe ihn im Nachwuchs geprägt hat, welchen Sport er in der Freizeit betreibt – und warum ihn ein Sieg im Thüringen-Derby so viel bedeuten würde.

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Lukas Schellenberg über den Sieg gegen Cottbus:

Dass wir so gut ins neue Jahr gestartet sind, fühlt sich sehr gut an. Wir haben die ganze Vorbereitung gemeinsam bestritten, da wusste jeder, was seine Aufgabe ist. Insofern hat mich unsere mannschaftliche Geschlossenheit nicht überrascht. Qualitativ sind wir gut aufgestellt. Wir haben Cottbus vor viele Probleme gestellt und haben uns mit einem 2:0 belohnt. Nach dem 1:1 aus der vergangenen Saison und dem 1:1 in der Hinrunde hatte ich persönlich noch eine Rechnung offen. Und über meine Quote von nun elf Gegentoren in 13 Spielen bin ich sehr glücklich.

seine Rolle als Ersatztorhüter:

Ich hatte ein, zwei Fehler. Trotzdem hatten wir damals mit nur elf Gegentoren einen super Schnitt. Natürlich ist man als junger Bursche im ersten Moment verärgert, wenn man nicht spielt. Aber im Nachhinein kann ich den Trainer verstehen. Ich habe damals versucht, meine Wut in Leistung umzuwandeln. Wichtig war, dass ich die Situation sofort angenommen und vom ersten Tag an Vollgas im Training gegeben und mich wieder angeboten habe. Umso glücklicher bin ich, dass ich wieder im Tor stehen darf.

Diskussionen über ihn in den sozialen Medien:

Ich bin in den sozialen Netzwerken wenig unterwegs. Am Ende des Tages werden trotzdem manche Dinge an einen herangetragen. Aber mich hat das nicht ganz so mitgenommen, wie es vielleicht die Trainer gesehen haben. Aber die betrachten das von außen aus einer anderen Perspektive. Wenn noch einmal solch eine Situation kommt, dann weiß ich, dass ich mich so wie jetzt sportlich auf dem Platz wieder zurückkämpfen kann.

Rot-Weiß-Torhüter Lukas Schellenberg (links) im Gespräch mit Sportchef Marco Alles.
Rot-Weiß-Torhüter Lukas Schellenberg (links) im Gespräch mit Sportchef Marco Alles. © Axel Lukacsek

das Duell mit Jean-Marie Plath:

Ich habe zu ihm als Torhüterkollegen ein gutes Verhältnis. Das war aber auch in der vergangenen Saison mit Franco Flückiger so. Es ist wichtig, dass es in der Torwart-Truppe stimmt. Als Platte (Jean-Marie Plath, d. Red.) gespielt hat, habe ich nie schlecht über ihn gedacht. Denn ich will in jedem Fall, dass die Mannschaft gewinnt.

seine Anfänge als Torhüter:

Ich wollte schon immer Torhüter sein. Mein Vater hat mich damals in Niederzimmern ins Tor gestellt, als ich fünf oder sechs Jahre war. Seitdem stehe ich hinten drin. Der Reiz als Torhüter besteht darin, dass man das ganze Spielfeld vor sich hat. Und entweder man ist der Held oder der Buhmann.

seine Zeit im Rot-Weiß-Nachwuchs:

Das war sehr schön. Ich freue mich, dass ehemaligen Mitspieler wie Ilia Gruev, Marvin Rittmüller oder Tobias Kraulich solche Karrieren bestreiten. Als ich mit Erfurt in der Talenteliga gespielt habe und zu Lehrgängen der U-Nationalmannschaft eingeladen wurde, kam der Wechsel nach Kaiserslautern zustande. Gerry Ehrmann und Sven Höh haben mich zum FCK geholt. Die drei Jahre waren eine prägende Zeit. Gerry Ehrmann ist ein super Typ, der will auf dem Platz immer Feuer sehen. Das hat mich geprägt als Torhüter.

erste Begegnungen mit Fabian Gerber:

Mit Ingolstadt bin ich später Dritter in der Bundesliga der A-Junioren geworden. Dort habe ich unseren jetzigen Cheftrainer Fabian Gerber kennengelernt, der mich aus der Talentegruppe kannte. Als er später schon in Erfurt war, hat er mich angerufen und dann vor zwei Jahren im Winter zurück zu meinem Heimatverein geholt.

über die Stärken eines guten Torhüters:

Einen guten Torhüter zeichnet das Gesamtpaket aus, wie zum Beispiel die Arbeit auf der Linie oder die Strafraumbeherrschung. Wichtig ist natürlich auch die Ausstrahlung auf dem Platz. Da muss ich ganz persönlich noch zulegen, habe aber einen Schritt nach vorne gemacht.

seine Hobbies abseits des Fußballs:

Ich zocke gerne ab und zu mit Freunden von früher und bin viel im Fitnessstudio. Und ich gehe gerne zum Golfen. Ich scheine Talent zu haben, denn ich werde oft gelobt.

Chemie Leipzig als nächsten Gegner:

Das wird ein schwieriges Spiel. Es ist das erste Spiel von Chemie in diesem Jahr. Also wissen wir nicht, wie sie auftreten. Ich erwarte ein kampfbetontes Spiel, in dem wir als Mannschaft wie gegen Cottbus viel arbeiten müssen. Der Fußball wird bei vermutlich schwierigen Platzverhältnissen hinten anstehen. Klar wollen wir gewinnen.

die Flutlichtatmosphäre in Leipzig:

Ich kann den Trubel rund um solche Spiele ganz gut ausblenden. Das ist mir gerade auch gegen Cottbus gut gelungen. Auch in den großen Spielen der vergangenen Saison hat mich das nicht so tangiert. Wenn der Ball rollt, bin ich auf das Spiel fokussiert. Da bleibt nicht viel Zeit, auf andere Dinge zu achten.

seine Saisonziele mit Rot-Weiß:

Mit ganz oben werden wir wohl nichts mehr zutun haben. Trotzdem können wir noch ein, zwei Plätze in der Tabelle klettern. Vor allem wollen wir das Derby holen. Es wäre schön, wenn ein Derbysieg in meiner Vita stehen würde. Mit einem Sieg wollen wir zugleich unseren Fans Tribut zollen.

Chemie Leipzig FC Rot-Weiß Erfurt, Freitag, 18 Uhr, Livestream HIER

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