Eichsfeld. Die Naturschützer des BUND lehnen die Pläne von Südharz Kali zur Wiederbelebung des Bergbaus ab. Das sind ihre Gründe:

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Eichsfeld hat sich in einer Stellungnahme gegen die Wiederaufnahme des Kalibergbaus im Eichsfeld ausgesprochen. Den Unterlagen der Südharz Kali GmbH im Rahmen der Raumverträglichkeitsprüfung fehlten notwendige Aspekte, die das Verfahren als solches infrage stellten.

Dazu erklärt Kreissprecherin Eli Sondermann: „Dieses Vorhaben widerspricht raumordnerischen Grundsätzen und hat dauerhaft negative Auswirkungen auf die Umwelt einer ganzen Region. Zudem gehen wir davon aus, dass die natürlichen Lebensgrundlagen deutlich stärker beeinträchtigt werden, als von den Planern angenommen.“

Nach Meinung des Verbandes ist der gesamte Grundwasserleiter aufgrund seiner Bedeutung als Trinkwasserreservoir von öffentlichem Interesse. „Dass in den Unterlagen eine Betrachtung des Schutzgutes Grundwasser bei allen Vorhabenvarianten fehlt, macht die Planung extrem angreifbar. Dies gilt umso mehr, da die Vorhabenstandorte an Wasserschutzzonen grenzen, die die öffentliche Wasserversorgung sichern. Hier heißt es Vorsicht, denn einmal verseuchte Brunnen sind irreversibel geschädigt und für die Trinkwasserversorgung verloren“, so die Sprecherin.

Hinzu käme die Frage, ob das Wasser überhaupt reiche. Hier fehle eine Betrachtung des Grundwasserhaushaltes der Gesamtregion. Diese sei durch die EU-Wasserrahmenrichtlinie bereits im Rahmen der Raumverträglichkeitsprüfung verpflichtend. „Sollte dies nicht stattfinden, wird der BUND das Verfahren juristisch anfechten“, erklärt Sondermann.

Ebenso bestünden auch für die Oberflächengewässer der Region erhebliche Risiken. So fehle bei der temporären Zwischenlagerung eine plausible Darstellung, wie eine Grundwasserbelastung durch anfallende Salzsickerwässer verhindert werden kann, so Sondermann.

„Mit der geplanten Bergwerkansiedlung sind erhebliche Beeinträchtigungen und die unwiederbringliche Zerstörung von Flora und Fauna auf den beantragten und angrenzenden Flächen zu erwarten. Die damit verbundenen Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft sind nach dem Dafürhalten des Bundes für Umwelt und Naturschutz nicht auszugleichen oder in anderer Weise zu kompensieren“, so Sondermann.

„Insgesamt lehnen wir das Vorhaben ab“, fährt sie fort. „Dadurch würden folgenschwere Auswirkungen auf Menschen, Tiere und die Umwelt durch Treibhausgase, Lärm, Lichtemission, Luftverschmutzung, die Zerstörung von land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen und des Landschaftsbildes auf Jahrzehnte manifestiert werden.“

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